Allein mit meiner Stadt – Kathrin Leopolder

Kathrin Leopolder im Internet: Website: www.kathrin-Leopolder.de
E-Mail: kathrin-leopolder@web.de

Bild links: Kathrin Leopolder in Edenkoben
© Kultur Südpfalz; Foto: Iversen

Wer in und um Baden-Württemberg unterwegs ist und sich für Kunst interessiert, hat mit einiger Wahrscheinlichkeit schon eine Ausstellung von oder mit Kathrin Leopolder gesehen. Mit unermüdlichem Fleiss und kontnuierlicher Arbeit hat sie sich, insbesondere im Großraum Karlsruhe, eine starke Präsenz erarbeitet.

Immer wieder habe ich Ausstellungen von ihr erlebt, etwa auch mit Gabriele Goerke oder mit ihrem langjährigen, leider verstorbenen Partner Michael Schneider:

In Karlsruhe, wo Kathrin Leopolder zuerst Kunstgeschichte und dann Malerei studierte, ist sie geblieben; es ist “ihre Stadt“. Und so ist es kein Zufall, dass die Künstlerin sich auch in der Online-Porträt-Serie „Menschen in Karlsruhe“ von Frank Thissen vorstellt – Kurz, bescheiden und schließend mit einem sehr hilfreichen Hinweis auf ihre künstlerische Vorgehensweise:

Kathrin Leopolder und Michael Schneider: Waldgrün

»Ich gehöre in den Wald und ans Wasser. Damit bin ich in Karlsruhe gut bedient. Der Rhein, die Auwälder und die Seen darum herum sind mein natürliches Habitat. Seit ich Eisschwimmen praktiziere, erlebe ich Momente reiner Selbstvergessenheit: es ist, als würde einem ein Eimer kaltes Wasser ins Gehirn geschüttet – diese Frische danach! Das, was ich körperlich und seelisch spüre, in Verschmelzung mit der Natur, trage ich an meinen „heiligen Ort“, ins Atelier. Es in Farbe umzusetzen ist – wenn es gelingt – höchstes Glück.« 

Kathrin Leopolder: Ausstellung im Kunstverein Bretten | 05.04. – 07.05.2027 | Farbe pur

Kathrin Leopolder

So liefert uns die Künstlerin selbst einen idealen Einstieg zum Verständnis ihrer Arbeit: es geht ihr, wie sie selbst schreibt darum, ihre Gefühle, ihre Wahrnehmungen farblich auszudrücken. Ihre Bilder, die auf den ersten Blick meist figürlich, gegenständlich wirken, haben tatsächlich meist “eine andere Geschichte“: “Die gegenständlichen Bildelemente entstehen“, so erklärt mir die Künstlerin, „nach und nach aus der Beschäftigung mit Farben und Formen“:

Kathrin Leopolder beginnt mit einem Blatt Papier oder Leinwand oder auch Pappe und einer bestimmten Farbe, die sie dann zuerst einmal flächendeckend als Malgrund aufbringt; weiter geht es dann intuitiv.

Die Arbeitsweise von Kathrin Leopolder erinnert mich an den Karlsruher Künstler und Kunstprofessor Emil Wachter, der mir in eben diesem Sinne einmal sagte: Ein gutes gegenständliches Bild hat alle Qualitäten des Abstrakten“.

Eine Besonderheit ihrer Vorgehensweise: zu einer Art Collage werden manche Bilder, indem die Künstlerin ausgerissene Flächen aus anderen Arbeiten / Entwürfen auf den Malgrund aufbringt; so entsteht eine besondere Räumlichkeit. Die melancholische Stimmung, die viele Betrachter an den Arbeiten Leopolders schätzen, hat wahrscheinlich auch damit zu tun.

Bild links: Kathrin Leopolder: “Frau”
(Kunstverein Wörth)

Kathrin Leopolder, die aktiv mitarbeitet in den regional wichtigen Künstlerverbänden wie BBK und GEDOK, wird hier in der Region nicht von einer Galerie vertreten. Stattdessen aber pflegt sie Kontakte zu einem zuverlässigen – und aus sich selbst heraus stetig wachsenden – Kreis von Kunstfreunden und – sammlern, die immer wieder Arbeiten bei ihr erwerben.

Oft bei einem Besuch in ihrem großzügigen Atelier in Karlsruhe-Mühlburg. Hier arbeitet sie oft bis in die Nacht hinein. Während wir bei meinem Atelierbesuch am frühen Abend hier lange einen Parkplatz suchen, hat sie zu ihren eher ungewöhnlichen Arbeitszeiten damit nie Probleme:

Auf dem Weg von und zur Arbeit, so sagt mir die Künstlerin, bin ich fast immer

“Allein mit meiner Stadt“.