Oscar Peterson – Motions and Emotions

MPS Records

Als vor genau 50 Jahren, zu Zeiten von „Easy Rider“ und Woodstock, Oscar Peterson dieses Album veröffentlichte, ging ein Aufschrei durch die Reihen der Jazz-Puristen. Seichtes „easy listening“ war noch der geringste Vorwurf, den man dem begnadeten Pianisten machte. Der war aber auf der Höhe seines Schaffens und hatte sich erlaubt, Songs der Beatles (Yesterday, Eleanor Rigby), Burt Bacharach, Henry Mancini und Bobby Hebb aufzunehmen und seine Quartett-Besetzung von einem aufgebohrten Kammerorchester mit viel gestopftem Blech (Arrangements von Claus Ogerman) untermalen zu lassen. Heute sieht man das „Fusion-Projekt“ deutlich gelassener und die „Jazz-Polizisten“ sind verstummt. Was bleibt ist ein großartiges Album mit großartigen Songs, mit denen man bestens und auf allerhöchstem Niveau unterhalten wird. Alles klingt dank eines sorgfältigen Remasterings groovy und locker. Petersons meisterhafte Pianoarbeit, die er im Schwarzwaldstudio abgeliefert hat, kann man einfach nur genießen.

Völlig entspannt / Harald Schwiers