Open Codes. Networked Commons

Do, 01.07.2021 – So, 24.10.2021 | ZKM Karlsruhe
im Nam June Paik Art Center Korea

Das Nam June Paik Art Center präsentiert »Open Codes. Networked Commons« in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Deutschland, als ein Experiment über die neue Rolle und potenzielle Erweiterung des Museums als Bildungsfeld für alle Mitglieder der lokalen Gemeinschaft.

Die Ausstellung basiert auf dem Gedanken des Künstlers und Direktors des ZKM, Peter Weibel, dass die Welt, in der wir leben, diejenige ist, die durch digitale Codes konstruiert und aufrechterhalten wird. Und genau an diesem Punkt, an dem sich sein Gedanke und Paiks Idee der Commons treffen und miteinander sympathisieren, arbeiten die beiden Kunstinstitutionen zusammen, um dieses Projekt zu planen und zu organisieren.

Von der Kommunikation von Informationen bis zum Transport von Menschen und Gütern, vom Design bis zur Produktion, unsere heutige Gesellschaft arbeitet mit Codes, die in Programmiersprachen geschrieben und durch elektromagnetische Logik in Computern ausgeführt werden. Die Fähigkeit, sich in der Welt der Codes zurechtzufinden, ist zusammen mit der digitalen Kompetenz ein wesentliches und globales Bedürfnis im Zeitalter der Berechnung. Als Antwort auf das dringende Erfordernis einer ständigen kritischen Revision der Computersprachen und der mit ihnen verbundenen Themen – digitale Entfremdung und Polarisierung, digitale Literatur, digitale Wirtschaft, digitale Demokratie, Plattformarbeit und andere – schlägt das Nam June Paik Art Center eine Ausstellung und ein Bildungsexperiment vor, »Open Codes. Networked Commons«, in dem die Wissensproduktion über die Herstellung und das Verständnis von Computercode und künstlerischen Ansätzen an einem einzigen Ort stattfindet. Dabei wird es das Museum in ein multifunktionales neues Medium und Coding-Labor verwandeln: Es dient als Atelier, Labor oder als Ort der Gemeinschaftsbildung, um eine neue Sprache zu lernen. Wir erwarten, dass die Rolle und die Nutzung von Museen als offenes Gemeingut und Zentrum des Lernens, das zugänglicher ist als lokale Schulen, wieder aufgenommen wird. In Anbetracht der Tatsache, dass die Coronavirus-Pandemie chronische, unter dem Teppich verborgene Probleme auf der ganzen Welt offenbart, wäre es das unmittelbare Anliegen der Museen, die kulturellen und sozialen Werte vernetzter, digitaler Gemeingüter sowie die möglichen Modi der Kunstvermittlung und des Wissensaustauschs unter der Praxis der sozialen Distanzierung zu untersuchen und zu erforschen.

»Open Codes« wurde auf der Grundlage eines Konzepts von Peter Weibel konzipiert und erstmals 2017 im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ausgestellt. Seitdem wurde das Verständnis der Welt, die aus Codes besteht, mit Satellitenausstellungen und sich entwickelnden Inhalten sowie unter Einbeziehung von Künstler:innen aus verschiedenen Ländern in Indien, Spanien und China fortgesetzt. Im Jahr 2021 freut sich das Nam June Paik Art Center, sich diesen weltweiten Experimenten anzuschließen und die Werte der Begegnung und des Teilens – die Schlüsseleigenschaften von Nam June Paiks Kunst – durch den Prozess der Festlegung des Unterthemas »Networked Commons« sowie durch Ausstellungs- und Bildungsexperimente mit in Korea arbeitenden Künstler:innen zu erweitern.

Website Nam June Paik Art Center