Max Ernst (1. OG)

20. November 2021 bis 20. Februar 2022 | Kunstmuseum Ravensburg

Vernissage: 19. November, 19 Uhr

Max Ernst, Quelques fleurs, 1927 (Detail), Öl auf Leinwand, 22,3 x 27,5 cm, Kunstmuseum Bonn, Leihgabe der Professor Dr. med. Wilfried und Gisela Fitting Stiftung

Max Ernst (1891–1976) gehört zu den großen Formverwandlern und geistigen Erneuerern in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens war sein Werk von intellektueller Neugier, Experimentierfreude und Erfindungsreichtum geprägt. Als früher Protagonist des Dadaismus, Pionier des Surrealismus und fortwährender Erfinder neuer künstlerischer Techniken schuf er ein einzigartiges Œuvre, das sich jeder klaren stilistischen Definition entzieht. Seine Bildwelten sind Schöpfungen einer grenzenlos scheinenden, dabei sehr präzisen Fantasie, die er durch die Erkundung experimenteller Techniken stimulierte. In einer wohlkalkulierten Balance von Zufall und Steuerung dienten neue bzw. erweiterte Techniken wie die Collage, Frottage (Durchreibeverfahren), Grattage (Abkratzverfahren) oder Décalcomanie (Abklatschtechnik) der Erkundung des Unbewussten, des Visionären und Fantastischen. Nicht nur anhand von Blättern der berühmten Frottagen mit dem Titel »Histoire Naturelle« vermittelt die Ausstellung einen Eindruck von Max Ernsts Experimentierlust und visionärem Ausdruckswillen, sondern ebenso durch intime Gemälde, Aquarelle, Collagen, Grafiken und einige plastische Arbeiten. Mit über 40 Arbeiten aus der Sammlung Wilfried und Gisela Fitting sowie aus der Sammlung Hans Bolliger des Kunstmuseum Bonn schlägt die Werkschau einen Bogen von den Anfängen bis zum Spätwerk, setzt einen Schwerpunkt bei den 1920er- und 1950er-Jahren und lädt die Besucher ein, in die fantasievollen Bildwelten von Max Ernst einzutauchen.