Preis der 25. Karlsruher Künstler*innenmesse 2022 vergeben

Der Preis der 25. Karlsruher Künstler*innenmesse geht an Lea Gocht, Hannah Cooke und Tim Bohlender. Dafür hat die Stadt Karlsruhe das Preisgeld um 500 Euro auf 4.500 Euro erhöht. Alle drei Künstler*innen erhalten gleichwertig je 1.500 Euro. Eine Fachjury wählte die Preisträger*innen unter den insgesamt 32 Teilnehmer*innen der Messe aus.

Lea Gocht hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studiert und dort vor zwei Jahren ihren Abschluss gemacht. Die Jury zeigte sich besonders von ihrem souveränen und entspannten Umgang mit der herausfordernden räumlichen Situation überzeugt. Ihre Installation verbindet Skulptur, Fotografie und Mode. Mit besonderem Farbgefühl setzt sie unterschiedliche Materialitäten ein, die in immer wieder neue Zusammenhänge gebracht werden. Sowohl die Fotografien als auch die Skulpturen bestehen als einzelne Arbeiten und ergeben in der Zusammenstellung ein schlüssiges Ensemble. Lea Gocht abstrahiert Körper zu Formen und löst Grenzen zwischen Fest und Weich auf.  

Hannah Cooke hat ihr Studium der Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe 2016 abgeschlossen. Ihre hier präsentierten Arbeiten “Ada vs. Abramovic” und “Ada vs. Emin” weisen ikonische Qualität auf. Sie zitiert zwei Grandes Dames der Kunstwelt, die sich beide zugunsten ihrer künstlerischen Laufbahn explizit gegen Mutterschaft ausgesprochen haben. Cooke konfrontiert sich und das Publikum mit dem widersprüchlichen Rollenverständnis als Mutter und Künstlerin. Ihre Selbstbefragung wird zu einer eindringlichen und kraftvollen Inszenierung. Sie thematisiert die in der Kunstwelt vorhandenen, unausgesprochenen Machtstrukturen und Konventionen und bezieht dagegen Stellung.

Tim Bohlender studierte Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2015 schloss er als Meisterschüler von Marijke van Warmerdam ab. Seine Arbeiten bestechen durch konsequente Entwicklung und visuelle Klarheit. Seinen konstruktiven Arbeiten setzt er florale Elemente gegenüber. Wie in der Kunst des Ikebana, auf die er anspielt, denkt er den Rahmen mit als Teil des Werks und versteht seine Bildfindung als Kunst der Komposition. In seinen kleinen Formaten kultiviert er einen grafischen Zugriff und verbindet Reliefhaftigkeit und logischen Bildaufbau. Bohlenders Farbwahl ist bestimmt und feinfühlig.

Die Ausstellung ist bis zum 25. September 2022 zu sehen. Öffnungszeiten: Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa + So 11-18 Uhr, Mo + Di geschlossen. Eintritt: 8 Euro / 6 Euro ermäßigt. Am Eröffnungs- und am Finissage-Wochenende ist der Eintritt frei.