Kunsthalle Mannheim | 10.12.2023 bis 10.03.2024 |
Vom 10.12.23 bis 10.03.2024 präsentiert die CRYPTOGALLERY #ONE den dezentralisierten autonomen Künstler Botto, einen der ersten seiner Art weltweit.
Botto ist das bislang radikalste Projekt zur Umsetzung einer vollständig autonom sich selbst generierenden Kunst in die bereits alle Aspekte der Kreation, ästhetischen Beurteilung und Ökonomisierung eingeschlossen sind.
Die Cryptogallery #ONE ist ein virtuelles online Kunstprojekt im Metaversum Decentraland von Christoph Faulhaber in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim.
Am Sonntag 10.12.23 um 15 Uhr finden im Auditorium der Kunsthalle die Vernissage und ein physisch leibhaftiger Artist talk zu Botto statt. Mit Mario Klingemann (Künstler und Inventor Bottos), Christoph Faulhaber (Künstler, Kurator) und Heiko Daniels (Kurator, Kunsthalle Mannheim).
Kommt nach dem Ende der Autonomie der Kunst die Evolution des autonomen Künstlers? Die Frage, ob eine selbstlernende Kunst-Maschine originäre Kunst schaffen kann und als eigenständiger Künstler anerkannt wird, versucht Mario Klingemann, KI-Künstler und Schöpfer von Botto seit 2021 auf exemplarische und experimentelle Weise zu beantworten.
Demnach ist Botto eine neue Kunstform, ein sogenannter dezentralisierter Künstler, der durch die Verbindung von K.I.-Modellen, Blockchain-Technologie und die Unterstützung einer menschlichen Community eine eigene Ästhetik sowie Gesamtwerk entwickelt und anstrebt, eines Tages völlige Autonomie zu erreichen.
Jede Woche erstellt Botto autonom ca. 8000 Bilder. Aus diesen Bildern werden anhand eines Geschmacksmodells die besten herausgefiltert. Dieser Prozess erfolgt ohne menschlichen Eingriff. Bilder und Texteingaben, die sogenannten „prompts“, werden dabei nicht verändert. Der einzige Trainingsinput erfolgt, indem die Botto-Community (BottoDAO) über ihre Lieblingsstücke aus dem Pool von Bildern abstimmt, die ihnen vom Geschmacksmodell vorgeschlagen wurden. Die Abstimmung wird in den Botto Kanälen des Instant Messengers Discord durchgeführt. Dabei können die Mitglieder ihre persönlichen Vorlieben und kuratorischen Entscheidungen näher ausführen. Das Geschmacksmodell von Botto, seine Urteilsfähigkeit, wird also im Laufe der Zeit durch das Feedback der Community geprägt. Nur das beliebteste Werk einer Abstimmungsrunde wird schließlich als NFT geprägt, verkauft und erhält die höhere Weihe eines vollendeten Kunstwerks. Der Erlös aus dem Verkauf fließt zurück in die Gemeinschaft, um sie für ihre Beiträge zu entlohnen und Betriebskosten von Botto zu decken. Dieser wirtschaftliche Aspekt ist ein wesentliches Merkmal Bottos, das Mitwirkende anzieht, den kreativen Prozess aufrechterhält und Botto nicht nur ästhetisch, sondern auch wirtschaftlich generativ macht.
In der CRYPTOGALLERY #ONE zeigen Christoph Faulhaber und die Kunsthalle Mannheim eine Auswahl von Werken Bottos, die aus verschiedenen Perioden des evolutionär anwachsenden Gesamtwerkes entstammen. Die Titel der Werkperioden werden von der Community vorgegeben und stellen die einzige direkte Einflussmöglichkeit auf Botto dar: Rebellion, Paradox, Fragmentation, Genesis und Absurdism.
In der Loftwohnung der Galerie (nehmen Sie den Aufzug) ist weiterhin die Rekonstruktion der Privatwohnung Ruja Ignatovas zu erleben, die mit der Fake-Währung One Coin einen Milliarden Betrug beging und zu den zehn meistgesuchten Personen des FBI zählt.
Kuratoren: Christoph Faulhaber, Heiko Daniels