Man liest wieder rot

ZKM Karlsruhe | 25.07. – 25.08.2024 | Experimente in Text und Bild; Musikbalkon

In der Kunstbuchreihe rot versammelten Max Bense (1910–1990) und Elisabeth Walther-Bense (1922-2018) Experimente Konkreter Poesie und Visueller Poesie, Computergraphik und Semiotik über einen Zeitraum von beinahe vier Jahrzehnten. Die Ausstellung widmet sich den Interessen und Spielfeldern dieser beiden zentralen Figuren, die Kunstproduktion, -präsentation und -theorie in den 1960er und 70er Jahren in kleinen, quadratischen, roten und überaus bedeutenden Publikationen vereinten.

Die mehr als 50 Ausgaben zeigen Arbeiten und veröffentliche Texte von Haroldo de Campos, Friedrich Hegel, Ernst Jandl, Georg Nees, Aloisio Magalhães, Hansjörg Mayer, Franz Mon, Charles S. Peirce, Dieter Rot, Mira Schendel oder Timm Ulrichs. Die Ausstellung fokussiert sich hierbei auf die Entwicklung der Kunstbuchreihe und die Geschichte(n) ihrer Herausgabe. Neben den veröffentlichten Ausgaben werden auch erstmals nicht publizierte Entwürfe für weitere rot-Ausgaben präsentiert.

Als Basis der Ausstellung dient das Archiv des ZKM. Die Exponate stammen zum größten Teil aus dem Nachlass von Walther-Bense, der 2018 dem ZKM übergeben wurde. Er umfasst circa 14 laufende Meter Unterlagen und wird durch die gemeinsame Arbeitsbibliothek von Elisabeth Walther-Bense und Max Bense mit ca. 6000 Publikationen komplettiert. Die umfangreiche Korrespondenzsammlung mit Künstler:innen und Theoretiker:innen bildet mit circa sieben laufenden Metern den größten Teil des Nachlasses. Hier im Archiv finden sich zahlreiche Unterlagen zur Verlegerschaft, Druckplatten, Entwürfe und Notizen, Fotografien und Briefe zur Reihe rot, die das internationale Netzwerk um die Geschichte dieser Publikation verdeutlichen können.

Konzipiert und kuratiert wurde die Ausstellung im Rahmen des Kooperationsseminars zwischen dem Institut Kunst- und Baugeschichte des KIT Karlsruhe und ZKM | Karlsruhe. Das Seminar mit Studierenden des KIT und der HfG | Hochschule für Gestaltung Karlsruhe verbindet kunsthistorische Forschung mit archivarischer und kuratorischer Praxis.