Kalin Lindena – Alles Immer

Kalin Lindena | SGK | 01.12.2024 – 06.04.2025

4 Bilder hatte mir Kalin Lindena per Mail gesandt – im Hinblick auf meinen Besuch in ihrem Atelier an der Kunstakademie Karlsruhe, wo sie ja Professorin und auch Prorektorin ist.

Gleichzeitig auch im Hinblick auf ihre Ausstellung in der SGK (01.12.2024 – 06.04.2025).

Bild links:
Schatten vom Wind

Bilder, die derzeit noch in Arbeit sind und dort im Forum präsentiert werden sollen. Spontan fasziniert mich die Arbeit „Türkis. Dunkel“: eine hochinteressante Arbeit (ein Wandobjekt aus Metall, oder ein gemaltes Bild?), das sehr stark, sehr assoziierend auf mich wirkt.

Zuvor schon hatte ich mir natürlich etliche Arbeiten und Austellungsansichten dieser Künstlerin im Netz angesehen. Eine der letzten Ausstellungen von Kalin Lindena war zu erleben im Forum Kunst Rottweil: Kalin Lindena | 23.03.- 28.04.2024 | AiPRiLiNG.
Überwältigend die extreme Bandbreite ihrer Werke – von sehr reduzierten Stahlskulpturen, die jeweils nur eine Linie bilden bis hin zu Rauminstallationen, mit denen die Künstlerin mithilfe skulpturaler Elemente (das können auch mal einfach Regenschirme sein) und Wandobjekten und Bildern einen wirklich neuen Raum schafft- oder, vielleicht treffender, ihren Raum inszeniert.

Bild oben: Kalin Lindena: Ausstellungsansicht:
23.03.- 28.04.2024 | Eröffnung: 22.03.2024: | Kalin Lindena – AiPRiLiNG

Sehr stark assoziieren viele ihrer Ausstellungen Theater und Bühne; in einem Interview sagte Kalin einmal: “Mein Allerherzens-Wunsch wäre es, mal ein Bühnenbild zu machen -Besteck, Möbel, Spielfilm, Reisebegleitung, Häuser entwerfen, siebentorige Altlasten spiegeln, das kommt ja alles aus dem Leben und gehört da auch wieder rein.“ (Quelle: Interview des Kunstbüros der Kunststiftung-BW; 2017)

alles aus dem Leben“ erscheint mir tatsächlich das Thema der Künstlerin zu sein.

Man denkt an frühere Spontisprüche wie “Wir wollen alles und wir wollen es gleich“. Dazu passend erzählt mir Kalin Lindena von ihren künstlerischen Anfängen als Graffiti-Künstlerin.

Gerne geht sie spazieren, was sie sehr intensiv erlebt – vielleicht wie ein Flaneur: Flaneur können wir vielleicht verstehen als eigene Kunstform. Die Wahrnehmung der ganzen Umwelt mit allen Sinnen. Etwa der Künstler / Philosoph Walter Benjamin wird gerne zu den Flaneuren gezählt; auch Peter Handke (“Über die Dörfer“) nimmt Bezug auf diese romantische Art der Weltbetrachtung und Wahrnehmung.

Kalin Lindena nennt unter anderen auch die Arbeit von Peter Handke zu ihren Inspirations-Quellen.

Alles aus dem Leben – “ALLES IMMER“ fasst die Künstlerin im Gespräch zusammen, wie sie selbst die Welt zu erleben versucht – und diese umfassende Wahrnehmung dann nachher in ihren Kunstwerken – zusammengefasst – wieder zu geben.

Ebendies vermag nur die Kunst: umfangreiche Wahrnehmungen aller Sinne zusammenzufassen, zu reduzieren auf dann manchmal ganz einfach erscheinende Bilder, Formen, die dann widerum in uns Betrachtern Assoziationen evozieren, die eben auch „ALLES IMMER“ beinhalten können – individuell für jeden Kunstbetrachter.

Am deutlichsten vielleicht wird die künstlerische Arbeit von Kalin Lindena in ihren Metall-Skulpturen, die auf den ersten Blick wirken wie eine (gewichtslose?) Linie im Raum und die dann doch das ganze Gewicht der (romantischen?) Weltwahrnehmung mitbringen.

Angesichts dieser Bandbreite ergibt sich für uns eine neuer Blick auf die aktuellen Werke dieser Künstlerin, dieALLES IMMERim Blick hat und uns zeigt:

Für die Ausstellung in der SGK haben die SGK und Kalin Linena das Forum ausgewählt; einen besonderen Raum, der durch die beiden Säulen darin dominiert wird, so dass Kalin Lindena ausschließlich Wandarbeiten präsentieren wird.

Traditionelle Malerei also, die wir jedoch lesen dürfen als Zusmmenfassung des Weltganzen: Alles immer.