Sommer der Künste Villa Massimo zu Gast in Stuttgart. 18 Künstler:innen, 18 Locations

Staatsgalerie Stuttgart | 19.07.2024 – 26.01.2025

Das interdisziplinäre Kooperationsprojekt »Sommer der Künste« zeigt Werke der Rom-Preisträgerinnen und -Preisträger 2022/2023 und 2023/2024 der Villa Massimo in acht Institutionen in Stuttgart. In der Staatsgalerie Stuttgart sind Arbeiten von Yael Bartana, Manaf Halbouni und Bjørn Melhus zu sehen, die
während ihrer Zeit in Rom in Auseinandersetzung mit Werken aus der Staatsgalerie entstanden sind.

Yael Bartana (1970 in Afula, Israel geboren, lebt heute in Amsterdam und Berlin) beschäftigt sich in ihren international ausgestellten Filmen, Installationen, Fotografien, Performances und öffentlichen Denkmälern mit Themen wie nationaler Identität, Trauma und Vertreibung. In der Staatsgalerie zeigt sie ihre Arbeiten in Gegenüberstellung mit Werken von Max Ernst und verhandelt diese im Kontext aktueller politischer und gesellschaftlicher Krisen. Parallel bespielt Yael Bartana von April bis November 2024 den Deutschen Pavillon auf der 60. Biennale in Venedig.

Bild links: Manaf Halbouni
Democracy has fallen, 2023
© Genehmigt vom Künstler /
VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Manaf Halbouni (1984 in Damaskus, Syrien geboren, lebt heute in Berlin und
Zagreb) macht mit seinen Arbeiten auf politische und gesellschaftliche Verwerfungen aufmerksam und thematisiert Flucht und Vertreibung als Teil seiner eigenen syrisch-deutschen Familiengeschichte. In der Ausstellung setzt Halbouni seine gesellschaftskritischen Werke in den Dialog mit Architekturminiaturen von Hermann Finsterlin aus den 1940er Jahren, die ursprünglich als Spiel konzipiert waren. Seine Arbeiten »Broken Dreams«, »Democracy has fallen« und »White Flag« schaffen Bilder für gegenwärtige gesellschaftliche Brüche und Krisen und konfrontieren Finsterlins Architekturmodelle einer Moschee und einer Kirche mit einem aktuellen
politischen Kontext.

Bjørn Melhus (*1966 in Kirchheim Teck geboren, lebt heute in Berlin und lehrt an der Kunsthochschule Kassel) setzt sich in seinen vielfach ausgezeichneten und international ausgestellten Videos und Installationen kritisch und humorvoll mit neu geschaffenen Narrativen und Rollenspielen, mit Phänomenen der Massenmedien und der Gesellschaft auseinander. In Gegenüberstellung mit einer Graphikfolge von Max Beckmann aus den 1920er Jahren setzt er sich in seiner für die Ausstellung neu geschaffenen Videoarbeit mit der Darstellung der Apokalypse auseinander und zeigt diese als Gegenwartsszenario.

Der »Rompreis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo« gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für deutsche und in Deutschland lebende Künstlerinnen und Künstler im Ausland. 1910 von Eduard Arnhold gegründet und dem preußischen König gestiftet, wird der Rompreis heute von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vergeben.