Zwischen den Welten – Bettina Heinen-Ayech (1937 – 2020)

Marc Peschke – Out of The Länd | 06.07. – 07.09.2025 | Ausstellung in der Städtischen Galerie Schwalenberg | Eröffnung am 06.07.2025 um 15 Uhr

Begrüßung durch Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher, Landesverband Lippe
Grußwort Dr. Haroun Ayech, Vorstandsvorsitzender der Bettina Heinen-Ayech Foundation
Einführung in die Ausstellung Dr. Mayari Granados, Kunstreferentin, Kulturagentur Landesverband Lippe

Die „Bettina Heinen–Ayech Foundation – Stiftung für Kunst, Kultur und internationalen Dialog“ ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich dem weltumspannenden Vermächtnis der Protagonisten der Künstlerkolonie des „Schwarzen Hauses“ in Solingen verschrieben hat. Hauptziel der Stiftung ist, das künstlerische Schaffen von Bettina Heinen-Ayech, Erwin Bowien, Hanns Heinen, Amud Uwe Millies und Erna Heinen-Steinhoff für zukünftige Generationen zu erhalten und zu präsentieren sowie das Anliegen der Künstler zu erfüllen, den internationalen Dialog der Völker und Kulturen über das Medium Kunst voranzutreiben und zu fördern.

Neben internationalen Förderprojekten für die Erhaltung und wissenschaftliche Aufarbeitung der reichhaltigen Kunst- und Kulturschätze stehen auch regionale und lokale Projekte wie insbesondere die Errichtung eines Museums in den historischen Liegenschaften in Solingen im Mittelpunkt der Bettina Heinen-Ayech Foundation.

Die Stiftung freut sich nun, eine weitere Einzelausstellung von Bettina Heinen-Ayech ankündigen zu können! Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Schwalenberg, „Zwischen den Welten – Bettina Heinen-Ayech (1937 – 2020)“, wird vom 6. Juli bis 7. September 2025 präsentiert!

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Solingen eine Künstlerkolonie, die das alte Ideal der Landschaftsmalerei wiederaufleben ließ. Entgegen der zeitgenössischen Kunstentwicklung hin zur Abstraktion malten die Künstler und Künstlerinnen gegenständlich und sahen sich in der Tradition der klassischen Pleinairmalerei und der großen Künstlerkolonien der Jahrhundertwende.

Schon bald erregten sie Aufsehen und Beachtung durch ihr eigenwilliges künstlerisches Schaffen, ihre Porträts, Landschaften und Stadtansichten. Insbesondere die bedeutendste Künstlerin der Gruppe, Bettina Heinen-Ayech, erfand einen ganz eigenen neuen Malstil. Gemalt wurde stets vor Ort, um das Gesehene vollständig zu erfassen und das jeweilige Licht und die Atmosphäre in ihrer Gesamtheit unmittelbar einzufangen.

Fast zwei Jahrzehnte zogen die Künstler und Künstlerinnen gemeinsam durch Europa: von Sylt bis Norwegen, von der Schweiz bis Paris und Nordafrika, bevor sie sich in alle Himmelsrichtungen verstreuten. Ihr Ausgangspunkt und immer wiederkehrender Schaffensmittelpunkt war das „Schwarze Haus“ in Solingen, ein seit den 1920er Jahren etablierter Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle.

Die Solinger Malerin Bettina Heinen-Ayech (1937-2020) machte bereits im Alter von 18 Jahren auf sich aufmerksam, als sie an der ersten großen internationalen Kunstausstellung der jungen Bundesrepublik teilnehmen durfte. Die Pleinair-Malerin entwickelte einen ganz eigenen Aquarellstil und ließ sich nach intensiven Reisen durch Europa und einem längeren Aufenthalt in Ägypten in Algerien nieder.

In Ägypten lernte sie in den 1960er Jahren die gleißende Sonne des Südens kennen. Sie beschloss, ihren Lebensmittelpunkt nach Nordafrika zu verlegen, in die Heimat ihres algerischen Ehemannes nach Guelma in Ostalgerien, einem kleinen Städtchen im Atlasgebirge. In den 60 Jahren ihres algerischen Schaffens wurde sie zur Legende, im ganzen Land als „Madame Bettina“ bekannt.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 wurde Algerien abwechselnd mit Solingen ihr Lebensmittelpunkt. Bettina Heinen-Ayech hinterlässt ein großes und vielfältiges Werk. Es ist das Lebenswerk einer emanzipierten Frau, einer großen Künstlerin und einer Wanderin zwischen den Welten. Die Lebensleistung der Malerin wurde kürzlich durch die Aufnahme in die Liste der 50 wichtigsten historischen Frauenpersönlichkeiten des Landes NRW und im Projekt Pantheon World des Massachusetts Institute of Technology (USA) gewürdigt.

Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Schwalenberg wird organisiert in Kooperation mit der Bettina Heinen-Ayech Foundation.

Marc Peschke