Galerie Stadt Sindelfingen | 16.11.2025 – 22.03.2026 | Mike Bourscheid, Giulia Cenci, Alex Da Corte, Stine Deja, Flaka Haliti, Monika Michalko, Tobias Spichtig | Ausstellungseröffnung: Sa, 15.11.2025; 18 Uhr
Im Rahmen der Langen Nacht der Museen
Heterotopien als andere Orte […] sind wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplatzierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichsam repräsentiert, bestritten und gewendet werden können.
Michel Foucault
Michel Foucaults Heterotopie-Theorie beschreibt Orte, die von der gesellschaftlichen Ordnung abweichen. Räume des Übergangs, der Andersartigkeit oder der Subversion. Dabei sind Foucaults Heterotopien nie im klassischen Sinn utopisch, denn sie sind real, jedoch „außerhalb aller Orte“.
In Of Other Places lassen Mike Bourscheid, Giulia Cenci, Alex Da Corte, Stine Deja, Flaka Haliti, Monika Michalko und Tobias Spichtig in eigenen Ausstellungsräumen ihre künstlerischen Universen entstehen. Diese Räume werden im Sinne Foucaults als Orte „anderer Ordnung“ begriffen. Als reale Gegenorte, die alternative Wirklichkeiten eröffnen. Jede künstlerische Setzung steht für einen in sich geschlossenen Kosmos mit eigenen Regeln, Atmosphären und Zusammenhängen jenseits vertrauter Parameter. Sie existieren nebeneinander und bilden ein Geflecht paralleler Realitäten als Spiegel, Kontrast oder Überschreibung der Welt, wie wir sie kennen. Verdichtet, fragmentarisch, poetisch oder sogar verstörend.
Dabei schöpfen die Künstlerinnen und Künstler aus persönlichen ebenso wie aus kollektiven Erfahrungen, aus der Vergangenheit und Gegenwart genauso wie aus einer möglichen Zukunft. Ihre Heterotopien werden aber nicht als bloße Flucht aus der Wirklichkeit verstanden, sondern als Möglichkeitsräume, in denen Alternativen erprobt und Widersprüche erfahrbar werden. Denn sie versetzen uns in unerwartete Sphären und entwerfen ein Anderes im Vertrauten, in dem alternative Geschichten, Körper, Zeiten, Ordnungen und Emotionen erfahrbar werden.
Ausstellungseröffnung: Samstag, 15.11.2025, 18 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen
Kuratorin: Hannah Eckstein