Städtische Galerie Ostfildern  | 18.10.2026 – 12.01.2027


Elisa Lohmüller – geschliffene Tränen.
Die Künstlerin untersucht unterschiedliche Materialien, analysiert deren Bestandteile und Eigenschaften. Das künstlerische Potential der Wandlungsfähigkeit lotet sie durch gezielte Manipulation aus. Nicht selten ist aber auch der Alltag ihr Co-Worker und eröffnet ihr ein spannendes, lebensnahes Feld für ihre künstlerische Praxis. Prozesshaftigkeit, Visualisierung von Entwick lungen und Zeit sind stets zentrale Bestandteile ihrer Kunst.

Bild oben: Elisa Lohmüller, „keine Angabe / Schweiß, Tränen, Hitze“,
2023 – 2024, Foto: Elisa Lohmüller

Die Blicke der Betrachtenden verfangen sich in Elisa Lohmüllers haptischen und ästhetischen
Verlockungen und machen Lust auf den zweiten Blick. Dieser offenbart eine Mehrschichtigkeit und
hält manche Überraschung bereit.
Das titelgebende Werk speichert flüchtige Substanzen. Seit Februar 2023 sammelte die Künstlerin ihre Tränen und ihren eigenen Schweiß. Durch das Extrahieren der Salzpartikel aus dem lüssigen Material kristallisiert sich das kostbar anmutende Objekt heraus.
Die Serie „Polster“ präsentiert die Gesäßabdrückevon Besucherinnen, die faltige Eindrücke auf den
Sitzgelegenheiten der Le Corbusier-Sessel vor den Meisterwerken hinterlassen haben. „Material ist nicht
neutral, Material speichert Zeit“, wird die Künstlerin im art Heft, Ausgabe Juli 2025 in der Rubrik
„Starter – Unsere Entdeckungen“ zitiert.