Galerie Stadt Sindelfingen | 16.11.2025 – 25.01.2026 – Schaufenster junge Kunst | Ausstellungseröffnung: Sa, 15.11.2025; 18 Uhr
Im Rahmen der Langen Nacht der Museen

Magdalena Frauenberg entwickelt hybride, symbolisch aufgeladene Bildsprachen, indem sie Gegenwart und Vergangenheit, Tradition und Transformation miteinander konfrontiert und vereint. So vielfältig die Materialien, Techniken und Medien sind, die sie nutzt, so vielseitig sind auch die Bezüge, aus denen sie schöpft. Skulpturen, Fotografien, Texte, Zeichnungen und Videoarbeiten werden zu raumgreifenden Installationen verwebt, die nicht selten als bühnenhafte Ensembles in Erscheinung treten. Dabei kombiniert Magdalena Frauenberg folkloristische Motive mit kunsthistorischen und popkulturellen Referenzen, beschäftigt sich sowohl mit Wahrnehmungstheorien als auch mit der Psychoanalyse, und geht immer wieder der Frage nach, wie sich kulturelle und gesellschaftliche Bilder in unser kollektives Bewusstsein zunächst ein- und dann fortschreiben. All das übersetzt sie in Spannungsfelder zwischen Vertrautem und Surrealem, zwischen technologischer Präzision und poetischer Offenheit und erschafft Arbeiten, in denen Wahrnehmung, Erinnerung und Präsenz ineinandergreifen.
In ihrer Ausstellung in den Schaufenstern junge Kunst überträgt sie diese Themen in eine räumliche Reflexion über das „Double“. Ausgangspunkt ist der psychoanalytische Gedanke des Unheimlichen – das Spiel zwischen Vertrautheit und Fremdheit –, den Laura Mulvey auf das Kino überträgt. Die Betrachtenden betreten einen dunklen Raum, in dem nur die Werke beleuchtet sind. Eine großformatige Fotografie zeigt keine Person, sondern eine Ateliersituation. Ein Stillleben aus Recherche, Zeichnung und Text, die als Spuren künstlerischer Vorbereitung zu deuten sind. Ein Zwillingsraum, in dem das identische Foto zu sehen ist, verstärkt die Idee der Verdopplung und hinterfragt das Verhältnis von Original und Reproduktion. Begleitet wird das Ensemble von der Figur des „Sämanns“, die als kleine Wandzeichnung auftaucht und ein Symbol für zyklische Veränderung, Erneuerung und das kontinuierliche Werden im Prozess des künstlerischen Schaffens ist.

Ausstellungseröffnung: Samstag, 15.11.2025, 18 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen

Kuratorin: Hannah Eckstein

Die Ausstellungen in den Schaufenstern junge Kunst werden durch die Helmut-Fischer Stiftung unterstützt