ZKM – Ausblick auf 2021

ZKM Karlsruhe

© Foto: Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

das Jahr 2021 wird am ZKM geprägt von Forschung und produktiver Symbiose von Künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit und Daten-Kunst. Highlights bilden dabei die Ausstellung BioMedien (BioMimetische Medien) und das Projekt Das intelligente Museum.

Bereits mit der Ausstellung Critical Zones, die im Frühjahr 2020 eröffnet wurde und bis 8. August 2021 verlängert wird, und der Forderung nach einer neuen Erdpolitik hat sich das ZKM als »Guardians of Gaia« (Peter Weibel) erwiesen. Diese biophile Programmatik wird das ZKM auch 2021 in Form der beiden Ausstellungen BioMedien, The Artwork As a Living System und des Projekts Driving the Human weiter begleiten. Auf unvorhersehbar drastische Weise hat uns die Corona-Krise die Notwendigkeit dieses biophilen Programms vor Augen geführt: Aus Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Kunstinteressierten und Philosophen (Freunden der Weisheit) werden wir intensiver denn je zu Freunden des Lebens (Biophile) werden.

»In hundert Jahren wird man fragen: Was geschah im 21. Jahrhundert? Die Antwort wird sein: Das 21. Jahrhundert begann 2020 mit einer globalen Pandemie, der Coronavirus-Krise.« (Peter Weibel, Dezember 2020)

Das vergangene Jahr stand unter dem Einfluss von COVID-19. Für das ZKM bedeutete dies eine verstärkte Verlagerung in die Digitalität. Denn das ZKM hat bereits 1989 in der Gründungsidee die Überführung der Künste in das digitale Zeitalter vorgesehen. Das Museum der Zukunft ist kein Museum der Objekte mehr, es ist hybrid. Dies demonstrierten die digitalen Formate des vergangenen Jahres: angefangen im April 2020 mit dem vierwöchigen Festival Feminale, das täglich zwei Komponistinnen aus fünf Jahrhunderten vorstellte, und mit der Ausstellung bauhaus.film.digitally.expanded, das kurzerhand mit 60 Filmen und einer Gesprächsreihe online ging, weitergeführt wurde. Der Höhepunkt des Jahres ergab sich nur wenige Wochen nach der ersten Schließung: das live gestreamte Eröffnungsfestival (22.–24. Mai 2020) der in nur fünf Wochen in einen digitalen Zwilling verwandelten Ausstellung Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik, das erstmalig auch die Publikumspartizipation im virtuellen Raum ermöglichte und feierte. Das vollständig digitale Driving the Human Festival und die Giga-Hertz-Preisverleihung im November sowie das Festival inSonic 2020: Syntheses im Dezember traten zu jenem Zeitpunkt bereits in zu Tradition gewordene digitale Fußstapfen. Das ZKM hat sich nicht nur damit begnügt, analoge Inhalte zu digitalisieren und ins Netz zu stellen, sondern hat eigene, neue, digitale Inhalte geschaffen, wie z.B. den Auftritt in der Digitalen Kunsthalle des ZDF.

In 2021 wächst das ZKM weiter in den virtuellen Raum hinein. Es begann das Jahr dementsprechend mit einem digitalen Tag der offenen Tür am 06. Januar. 12.000 Menschen wurden durch den Livestream erreicht, der rund 6.700 Aufrufe erfuhr. Neue, andere, digitale Türen gewährten einen Einblick hinter die Kulissen und öffneten sich zu Konzerten, Workshops und Gesprächsrunden im Livestream, in Zoom, Chats als auch in On-Demand-Videos.