“Vom Einfachen nur das Beste” – so dürfte das Lebens- und Arbeitsmotto von Ali Güngörmüs heißen. Der ist ein äußerst beliebter TV-Koch (ohne eigene Fernseh-Show, aber mit zahlreichen Gastauftritten, u.a. als Juror) und besticht durch seine sympathische, lockere Art. Ali Güngörmüs, geboren in einem Nest in Ostanatolien, in dem er die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte, pflegt sein „Lausbuben-Image“, das ihn zum klassischen Schwiegersohn-Typ machte. Natürlich kann Ali kochen. Allerbestens. Er ist der erste türkische Koch, der einen Michelin-Stern bekam.

In seiner „Aromenküche“ versammelt Güngörmüs rund 100 Rezepte; sie decken die ganze Bandbreite der guten Küche ab, das heißt Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts, dazu eine Reihe wichtiger Grundrezepte und auch zahlreiche Varianten. Geprägt sind Alis Vorschläge von den zahlreichen Gewürzen und Kräutern seiner anatolischen Heimat, die eine ungeheure Vielfalt an Aromen bereithält. Da liegt der Wohlgeschmack schon in der Herkunft des Kochs, der damit umgehen können lernen musste. So ganz einfach ist das nicht: in der Kombination der mediterranen Küche mit orientalischen Gewürzen und Kräutern steckt auch eine gewisse Fallhöhe, zumal Alis Küche – typisch türkisch – an Gemüse orientiert ist.

Hier bietet der betont flexible Koch (der sehr viele vegetarische Gerichte vorschlägt) eine wirklich brauchbare Handhabe, die weit über die üblichen Vorurteile zur türkische Küche – Yufka, Döner, Kebab – hinausgehen. So ermutigt der Koch zum Gebrauch hierzulande weniger gebräuchlicher Gewürzmischungen und plädiert auch sehr für den Einsatz von Früchten und saisonalem Obst in der Küche, die das Geschmackserlebnis durchaus sinnvoll erweitern können. Das Aroma zählt. Aber vor allem: Nur das Beste. Typisch Lausbub Ali eben.

Ali Güngörmüs, Meine Aromenküche, Dorling Kindersley Verlag, 224 S., zahlreiche Farbfotos, 24,95 Euro.