François Boucher

Ausstellung | Staatliche Kunsthalle Karlsruhe im kunstportal-bw | 14. November 2020 (verlängert) bis 30. Mai 2021

François Boucher – Künstler des Rokoko

François Boucher: Schäfer und Schäferin, 1760
© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

François Boucher gilt bis heute als Inbegriff des französischen Rokoko. Im Jahr seines 250. Todestags widmet die Karlsruher Kunsthalle dem Künstler erstmals in Deutschland eine monografische Ausstellung.

Kniende junge Frau mit Kind, um 1750,
© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Aus einfachen Verhältnissen stammend, wurde Boucher (1703–1770) zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Zeit. Er war Hofmaler des französischen Königs. Zu seinen Auftraggeberinnen gehörten Madame de Pompadour ebenso wie die badische Markgräfin Karoline Luise. Bouchers Werke prägten den Geschmack europaweit. Seine Kompositionen dienten als Vorlagen für Bühnendekorationen, Tapisserien, Möbel und Porzellane.

Noch heute fesselt Bouchers Werk durch seine thematische wie stilistische Vielfalt. Seine Darstellungen ländlicher Idyllen, eleganter Genreszenen und mythologischer Motive sind gekennzeichnet von Erfindungsreichtum, Imagination, Humor und Ironie. In der subtilen Ausführung und der farblichen Delikatesse sensibilisiert seine Kunst für die sinnliche Wirkung der Oberfläche.

Der Arbeits- und Entwurfsprozess des Künstlers zeigt sich insbesondere in seinen Zeichnungen und Ölstudien. Kraftvoll und virtuos oder auch in selbstversunkener Zurückhaltung erlangten sie vielfach als eigenständige Werke Bedeutung.

Die Modistin (Der Morgen), 1746,
© Nationalmuseum Stockholm, Foto: Cecilia Heisser

Mit Boucher steht ein faszinierender Künstler im Zentrum der Ausstellung, dessen vielschichtige Bildsprache bis in die Moderne wirkte und heute neu entdeckt werden kann.

Bestandteil der Präsentation ist die interaktive Klanginstallation von Elina Lukijanova, in der formale Elemente des Rokoko in zeitgenössische Geräusch- und Sprachwelten umgesetzt werden.