Mischa Kuball: Referenzräume

Mischa Kuball | 05.12.2021 – 24.04.2022 | Museum Morsbroich, Leverkusen: Referenzräume

Eröffnung 05.12.2021, 14 Uhr

Mischa Kuball: platon’s mirror, 2011
Video (Raum 1/4), 16:9, Farbe, Autopolsystem, Spiegelfolie, Installationsansicht Kunstmuseum Wolfsburg 2021
Kunstmuseum Wolfsburg, Leihgabe Christian Gerhart
© Archiv Mischa Kuball, Düsseldorf / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Foto: Marek Kruszewski, Wolfsburg
Mischa Kuball: making of Mnemosyne (after Aby Warburg), 2021
2 Kanal Videoinstallation, Projektion 16:9, Farbe, Ed. 1/3, Simulation Archiv Mischa Kuball
Installationsansicht Kunstmuseum Wolfsburg 2021
© Archiv Mischa Kuball, Düsseldorf / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Foto: Marek Kruszewski, Wolfsburg

Ein Hochhaus, das wochenlang nächtliche Lichtzeichen in den Düsseldorfer Stadtraum sendet, eine ehemalige Synagoge in Stommeln, die gleißendes Licht in die Umgebung ausstrahlt oder ein Projekt mit weltweit gespendeten Straßenlaternen als Solidaritätserklärung an das vom Erdbeben zerstörte Christchurch: Es sind vor allem starke Interventionen im öffentlichen Raum, die Mischa Kuball international bekannt gemacht haben.

Primär mittels Licht verschiedenster Wellenbereiche erforscht Mischa Kuball mit Installationen, Performances, Fotografie und Projektionen architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Dabei reflektiert er – im doppelten Sinne – die unterschiedlichen Dimensionen von kulturellen und historischen Strukturen. Er versteht sich als ein in unterschiedlichen Medien und Räumen arbeitender Konzeptkünstler. „Licht ist Soziologie, Licht ist Politik“, umschreibt Mischa Kuball selbst seinen Ansatz. In einer Zeit, die im privaten wie im politischen Raum zunehmend von sogenannten „alternativen Wahrheiten“ durchsetzt ist, verknüpfen sich mit künstlerischen Interventionen und ihrem Erkenntnispotential, wie es in einigen von Kuballs Arbeiten zutage tritt, zentrale Sinnfragen.

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt ReferenzRäume bietet erstmals einen retrospektiven Querschnitt durch Mischa Kuballs Werk der letzten drei Jahrzehnte. Eine Reihe von ebenso faszinierenden wie konzeptuell versierten Lichtinstallationen wird ergänzt durch die Präsentation grundlegender Projekte für den öffentlichen Raum. Zudem werden Werke gezeigt, in denen sich Mischa Kuball mit den Grundlagen der Moderne auseinandersetzt, sowie die große multimediale Arbeit New Pott, in der der Künstler von den Menschen im heutigen, von Migration geprägtem Ruhrgebiet erzählt.

In seinen ortsspezifischen, gesellschaftspolitisch motivierten Projekten (Werkreihe public preposition) untersucht Mischa Kuball öffentliche Räume, stellt unsere Wahrnehmung von scheinbar vertrauten Umgebungen in Frage und schafft Momente der Irritation. Für leverkusen_transfer legte er in einer Phase der kontroversen Hinterfragung des Museum Morsbroich den Grundriss des ersten Ausstellungsraums vor das Leverkusener Rathaus, so dass man diesen dort begehen, als Ort für Aufführungen oder als Raum der Reflexion nutzen konnte.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 05. Dezember, 14 Uhr (freier Eintritt von 11 bis 17 Uhr) sind Sie, Ihre Familie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Programm zur Ausstellung
Sonntag, 30.01., 14 Uhr: Künstlerführung mit Mischa Kuball
Sonntag, 20.02., 15 Uhr: Wege zu einem gegenwärtigen Museum. Mischa Kuball im Gespräch mit Jörg van den Berg, Direktor Museum Morsbroich
Sonntag, 13.03., 14 Uhr: Kuratorenführung mit Dr. Fritz Emslander
Sonntag, 03.04., 14 Uhr: Künstlerführung mit Mischa Kuball

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt MischaKuball. ReferenzRäume wurde vom Kunstmuseum Wolfsburg initiiert und in Kooperation mit dem Museum Morsbroich, Leverkusen (Kurator: Dr. Fritz Emslander) realisiert.