Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Kunst

16. Juli bis 30. Oktober 2022  (1./2.OG) | Kunstmuseum Ravensburg

Ensemble von Erika Hock, Ausstellungsansicht Kunstsammlungen Chemnitz: Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst, 2020, Courtesy Cosar, Düsseldorf, und Kunstsammlungen Chemnitz, © VG Bild-Kunst, 2021, Foto: Frank Krüger

Die Auseinandersetzung mit dem Stofflichen, neuen Textilien und Trägermaterialien begeistert aktuell Künstler:innen unterschiedlicher Generationen und Herkunft aus allen Kontinenten. Vorhänge, Tapeten und Teppiche werden als Bildträger zeitgenössischer Darstellungen wiederentdeckt. Mit Stoffen, textilem Dekor und Kleidung lassen sich Geschichten, Hintergründe historischer, bildlicher und globaler Zusammenhänge neu erzählen. Dabei steht der Wiederentdeckung traditioneller Techniken die Begeisterung für neue digitale Technologien gegenüber: Digitale Technologie steuert die Webstühle in der heutigen Zeit oder spinnt die Fäden in eine erweiterte Realität.
Stoffe und ihre Musterungen sind oft auch kulturelle Identitätssymbole. Im Kontext von Massenproduktion von Textilien und ökologischer Nachhaltigkeit eröffnet künstlerische Materialforschung neue Sichtweisen und Möglichkeiten. Die Ausstellung stellt unterschiedliche Positionen von international renommierten Künstler:innen in einen Dialog, die sich explizit mit textilen Materialien beschäftigen und zugleich deren gesellschaftspolitische Bedeutung erkunden. Viele Werke und Bilder codieren soziale und ästhetische Ordnungskonzepte, die sie in Frage stellen. Die Ausstellung möchte zeigen, wie explizit und facettenreich Popkulturelles, (Post-)Feministisches und Tagespolitisches mit textilen Materialien aktuell ihren Ausdruck finden.

Mit Arbeiten von Nevin Aladağ | Alexandra Bircken | Tim Berresheim | Shannon Bool | Edith Dekyndt | Parastou Forouhar | Kyungah Ham | Tobias Hantmann | Erika Hock | Magdalena Kita | Helen Mirra | Laure Prouvost | Yelena Popova

Die Ausstellung wurde 2020/2021 für die Kunstsammlungen Chemnitz konzipiert und realisiert, aber wegen des Lockdowns nicht eröffnet. In Ravensburg findet sie nun in modifizierter Form ihr Publikum.

Eine Kooperation zwischen den Kunstsammlungen Chemnitz, Kuratorin Dr. Sabine Maria Schmidt und dem Kunstmuseum Ravensburg, Kuratorin Kristina Groß.