ZKM Karlsruhe | 28.07. – 13.08.2023 | Installation (auf dem Museumsbalkon)
Nur wenige Habseligkeiten und einen Hund nahm Vasiliy Sumin mit, als er gezwungen war, Russland zu verlassen. In seiner Präsentation erforscht der Künstler die Auswirkungen von Krieg und Migration mit künstlicher Intelligenz. Die gleichnamige Arbeit entstand am ZKM | Karlsruhe im Rahmen einer Residency.
Bild oben: © Vasily Sumin, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Während seines Aufenthalts als Gastkünstler am ZKM | Karlsruhe begann Vasiliy Sumin 2022 historische Fakten, Soundscapes und persönliche psychologische Notizen zu sammeln und so gleichzeitig seine Erlebnisse mit Flucht und Exil zu verarbeiten. Eine besondere Rolle spielte in dieser Zeit sein Austausch mit nicht-menschlichen Wesen, seinem Hund und einer künstlichen Intelligenz. Darüber hinaus leistete er ukrainischen Kriegopfern humanitäre Hilfe, indem er horizontale Gemeinschaften aufbaute.
Die Auseinandersetzung mit den Räume, in denen reale und imaginäre Traumata entstehen und endlos wiedererlebt werde, motivierte Sumin dazu, künstlerische Werkzeuge der Bewältigung und Heilung zu erforschen. Die Ausstellung entfaltet sich in drei miteinander verbundenen Teilen, die sich um diese Suche drehen:
»Resistance« besteht aus einem Video, das Karlsruhe anhand verschiedener Videoaufnahmen erkundet. Aufnahmen, die von einer Kamera am Körper eines Hundes erfasst wurden, sind kombiniert mit Archivmaterial und persönlichen Bildern des Künstlers, die von einer künstlichen Intelligenz verzerrt und neu interpretiert wurden.
»Testimonies« umfasst mehrere Skulpturen aus verschiedenen Artefakten, die der Künstler geschaffen und gesammelt hat. Sie zeigen die Reise der drei Entitäten – Mensch, Hund und neuronalem Netzwerk – und sind eine Hommage an alle Opfer des Krieges.
Durch Dialoge mit dem Modell des neuronalen Netzes als psychologischem Werkzeug erforscht der Künstler in »Healing« die Natur des Subjekts und wird selbst zum Objekt der Forschung und gegenseitigen Beeinflussung.