Paul Kleinschmidt: Hymnen der Malerei

Schloss Achberg | 22.07. – 29.10.2023: | Paul Kleinschmidt (1883-1949): Hymnen der Malerei

Video zur Ausstellung

Minnesänger und proletarischer Rubens“ Julius Meier-Graefe
Sie werden den Stein noch höher setzen als ich“ Lovis Corinth
Der Maler in Weiß“ George Grosz

So sprachen begeisterte Zeitgenossen über den in Vergessenheit geratenen Künstler Paul Kleinschmidt. Ab dem 22. Juli ist in Schloss Achberg die großen Retrospektive „Paul Kleinschmidt (1883-1949). Hymnen der Malerei“ zu sehen. Meier-Graefe, der führende Kunstschriftsteller der Weimarer Republik war begeistert von diesem ausdrucksstarken Maler: „Seit ich das erste Mal Bilder von van Gogh sah, hatte ich kein ähnliches Erlebnis (…). Der Glanz, der von Kleinschmidts Werken ausgeht, ist nicht schwächer“.

Bild links: Paul Kleinschmidt: Nach der Vorstellung, 1939

Paul Kleinschmidt wuchs in Berlin auf und entwickelte sich zum Maler der dortigen Varietés, Theater und Kaffeehäuser. Schon seine Zeitgenossen faszinierten die Wärme und Wucht, mit der er die menschliche Figur ins Bild setzte: mal exaltiert auf der Bühne oder in der Manege, mal am Tresen stehend, mal intim am Schminktisch oder ermüdet hinter den Kulissen. Von großer Sinnlichkeit sind seine opulenten Stillleben, in denen sich Kuchenberge und Blumenbouquets auftürmen. Bislang weniger bekannt sind seine Landschaften, in denen er Eindrücke von Reisen nach Süddeutschland, Südfrankreich und New York wiedergibt.
Als Paul Kleinschmidt 1933, inzwischen in der Nähe von Ulm lebend, auf dem Höhepunkt seiner Karriere stand, wurden seine Bilder von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und er selbst ins Exil getrieben. Nach Aufenthalten in der Schweiz, Holland und Frankreich wurde er 1943 zwangsweise ins Deutsche Reich zurückgeführt. 1949 starb er in Bensheim.


In Schloss Achberg werden rund 120 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken des Künstlers aus öffentlichem und privatem Besitz zusammengeführt. Zur von Michael C. Maurer kuratierten großen Ausstellung erscheinen ein umfangreiches Begleitprogramm und ein reich illustrierter Ausstellungskatalog mit Beiträgen von Felix Billeter, Uwe Degreif, Valerie Ender, Michael C. Maurer und Isabell Schenk-Weininger.

(144 Seiten/20 €) sowie ein umfangreiches Begleitprogramm.

Paul Kleinschmidt:, Fabriklandschaft in Blaubeuren, Sammlung Arthouse, Foto Josefine Bieler