29.09. – 09.10.2025 | BBK Karlsruhe | Vernissage: So, 28.09.2025, 11 Uhr
Anne-Marie Sprenger und Marita Mattheck eint ein feines Gespür für Zwischenräume, Spuren und Andeutungen, die über das Sichtbare hinausweisen. Beide loten in ihrer Malerei fragile Zustände aus, in denen Wahrnehmung, Erinnerung und Bewegung miteinander verschmelzen.

Unregelmäßige Flächen, blockhaft mit und ohne Zwischenräume zusammengefügt, sich überschneidend, überlappend oder sich leicht überdeckend, erwecken teilweise den Eindruck des Kippens oder des Fallens in der Malerei von Marita Mattheck. Die Ambivalenz von Sein und Schein, das illusionshafte Aufleuchten von Davor und Dahinter, erschafft dynamisch bewegten Raum und Volumen. Erinnernde Wahrnehmung,
Imaginationen dringen ins Bewusstsein. Augenscheinlich sind es fragmentierte Architekturen, Destillate wahrgenommener Wirklichkeiten, Facetten, Chiffren des Seins; Vermutungen und Vorstellungen, die der weiteren Enträtselung bedürfen. Scheinbar kodiert, führt jedoch jede wiederholte Bildbetrachtung zu immer neuen, veränderten und erweiterten Sichtweisen.
Anne-Marie Sprenger setzt Spuren, denen sie mit feinem Gespür folgt – mal konkret in Form von Fuß- oder Schuhspuren, mal absolut ungegenständlich in Linien, Flächen und Bildräumen. Es ist ihr gegeben, gedanklich-malerische Abdrücke zu nehmen, um sie für uns fühlbar zu machen. Was sie bewegt, sind zutiefst menschliche Gründe, die nicht frei von Abgründen sind, die aber doch einen Boden bereiten, der uns Wege im Kleinen aufzeigt. Das ist in Zeiten völliger Zerstreutheit, in Zeiten einer kulturellen, wenn nicht zivilisatorischen Verwahrlosung nicht wenig.

Bild oben: Anne-Marie Sprenger_Verwandlung V
Begrüßung: Dietmar Israel, Vorstand BBK
Einführung: Sabine Adler M.A., Kunsthistorikerin
Ausstellungsdauer
Öffnungszeiten: | Freitag 17-20 Uhr
Samstag und Sonntag 14-18 Uhr
BBK Künstlerhaus Karlsruhe | Am Künstlerhaus 47 | 76131 Karlsruhe