Niemandsland
Städtische Galerie „Fähre“ Bad Saulgau | 14.12.2025 – 08.03.2026 |
Christa Näher: Niemandsland | Eröffnung So, 14.12.2025; 17 Uhr
Ausstellungseröffnung
Sonntag, 14. Dezember 2025, 17 Uhr, mit
Stefanie Bürkle, Landrätin
Raphael Osmakowski-Miller, Bürgermeister
Johannes Honeck, Museen Aschaffenburg
Alexandra Karabelas, Leitung Städtische Galerie Fähre
Die Malerin Christa Näher hatte von 1987 bis 2013 als erste Künstlerin die Professur für Malerei an der Städelschule in Frankfurt inne. Seit mehreren Jahren lebt die am Bodensee geborene und aufgewachsene Künstlerin und heutige Honorarprofessorin der Städelschule wieder in Süddeutschland in Oberschwaben. Nun ermöglicht sie der Städtischen Galerie „Fähre“ Bad Saulgau und deren Besucherinnen und Besuchern erstmals eine intensive Begegnung mit ihrem einzigartigen Werk. Gezeigt werden ab 16. Dezember 2025 bis 08. März 2026 aus ihrem Atelier in Wolfegg rund 40 Gemälde, dazu Zeichnungen und Texte.
NIEMANDSLAND, der Titel der Ausstellung, markiert ahnungsvoll jenen Raum oder Ort, von dem aus die Künstlerin zum aktuellen Zeitpunkt ihr künstlerisches Schaffen betrachtet und reflektiert. „Ich muss ein Bild fühlen“, sagt Christa Näher, die zeit ihres Lebens von der Malerei eher berufen worden war als dass sie diese selbst gewählt hätte.

Bild oben: Portrait Christa Näher, © Foto: Renate Brandt
Christa Nähers Bilder spiegeln menschliche Urängste, Alpträume und ein großes Spektrum verschiedenster Gefühle. Sie gründen in ihrem rein subjektiven Erfahren und in einem intuitiven und von ihr auszuhaltenden inneren Sehen. Sie sind mit Nähers Seelenleben verwoben und Ausdruck von deren Seelenwanderung. Auf elektrisierende Weise ereignen sich so ihre Bilder auf mehreren Zeit-Ebenen gleichzeitig. Sie zeigen ihr und uns das Helle und das Dunkle, das Vergangene und das Vorausschauende.

Bild links: Christa Näher: Quitten mit Prada-Schuhen, 2014,
100 x 75 cm, Öl auf Leinwand
Wiederkehrende Motive sind Mischwesen aus Tier und Mensch, Werwölfe und Zentauren. „Sie stehen als Vermittler zwischen den Welten im Zusammenhang mit ihrer Überzeugung, dass die Natur dem Menschen überlegen ist. Christa Näher reicht mit ihren vielschichtigen und rätselhaften Bildwelten tief in das kollektive Bewusstsein unserer Zeit hinein“, schreibt der Kunsthistoriker Johannes Honeck, Leiter des Christian Schad Museums und der Kunsthalle Jesuitenkirche der Stadt Aschaffenburg. „So lösen ihre entrückten Malereien existentielle Gefühlsregungen aus und führen den Betrachtenden eindringlich vor Augen, wer sie sind.“
Am Ende schließen Nähers Bilder jedes erzählbare Narrativ aus und treffen den Betrachtenden dort, wo er anfängt, ohne zu sprechen zu sehen und zu verstehen. Alexandra Karabelas, Leiterin der Städtischen Galerie „Fähre“: „Es ist eine Ehre, das malerische Werk von Christa Näher in der „Fähre“ zeigen und es in die Erfahrung unseres Publikums bringen zu dürfen. Es verbindet meisterhafte Malerei mit tiefem Sehen.“

Bild rechts: Christa Näher: Liebesbild, 1993
270 x 200 cm, Öl auf Leinwand
Christa Näher wurde 1947 in Lindau geboren. 2019 wurde sie für Ihr künstlerisches Lebenswerk mit dem renommierten Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Ihr Studium vollendete sie als Meisterschülerin des syrisch-deutschen Malers Marwan Kassab-Bachi. Sie nahm 1992 an der DOCUMENTA IX teil.
Mit der Ausstellung setzt die städtische Galerie „Fähre“ ihr Programm „Im neuen Fahrwasser: LISTEN TO YOUR EYES – Öffnung und neue Horizonte für die „Fähre“ in Bad Saulgau“ fort, das von der Baden-Württemberg-Stiftung („Wir stiften Zukunft“) unterstützt und mit Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des ELER und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Kunstverein Bad Saulgau e.V. finanziert wird.