Ute Krautkremer u.a. | 07.02. – 25.05.2026 | IAPMA Paper Art Biennale 2026

Das Thema der IAPMA Paper Art Biennale 2026 lud Künstler dazu ein, Papier als lebenden Palimpsest zu erforschen – ein Material, das die vielschichtigen Lebensspuren aufnimmt und bewahrt. Ursprünglich aus dem griechischen palin (wieder) und psēstos (abgekratzt), war ein Palimpsest ein Manuskript, in dem ältere Schriften teilweise gelöscht wurden, um Platz für neuen Text zu schaffen, während Überreste des Originals erhalten blieben. Heute bezeichnet das Wort allgemeiner jede Oberfläche oder jedes Objekt, das sichtbare Schichten von Veränderung, Erinnerung oder Geschichte enthält.
Auf diese Weise wird Papier mehr als nur eine Fläche für Markierungen – es ist ein sensibler Körper, der sich erinnert. Jede Falte, jede Falte und jeder Abdruck spiegelt die Gesten der Natur und der menschlichen Präsenz wider und verwandelt Papier in ein Gefäß der Erinnerung.
Wenn Papier aus anderen Materialien hergestellt wird – abgenutzten Textilien, handgeschriebenen Seiten oder Pflanzenfasern – bewahrt es etwas von seinem Ursprung. Diese eingebetteten Geschichten bleiben sichtbar oder spürbar und bilden eine stille Kontinuität zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Durch die taktile und sich wiederholenden Prozesse der Papierherstellung – Zerreißen, Zerkleinern und Pressen – sammelt und trägt Papier Geschichten nicht durch Überschreibung, sondern durch das Schichten von Bedeutungen.
Die Künstler wurden eingeladen, Werke einzureichen, die zeigen, wie Papier den Verlauf von Zeit und Leben registriert. Ob durch natürliche Spuren, menschliche Berührung oder materielle Verwandlung – die Kunstwerke spiegeln die tiefe Verbindung zwischen Körper, Erde und Erinnerung wider. Diese Ausstellung hebt das Zusammenspiel zwischen flüchtigen Prozessen und bleibenden Abdrücken hervor – ein Raum, in dem das Leben in all seinen Formen Spuren hinterlässt.
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