Harald Kille | 01. – 30.11.2025 | Kunstkreis Tuttlingen e.V. | Eröffnung, Freitag 31. Oktober 2025, 19 Uhr

Bild links: Gedenkfeier für Walter Lübcke, 2019/20, Öl auf Jute
Für seine künstlerische Arbeit verfolgt der Maler Harald Kille (geb. 1958, Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Akiyama; Meisterschüler) die Bildpräsenz der globalen politischen Entwicklung in den Medien. Auf die hier zu beobachtenden Ereignisse reagiert er mit Malereien, die sich zu großformatigen Bildserien entwickeln.
Ohne privaten oder öffentlichen Auftrag entstehen Folgen von Historienbildern, die unser Zeitgeschehen sichtbar machen. Dabei bleibt der Maler dem Objekt gegenüber eher neutral, doch die Sicht auf die Personen und Ereignisse ist durchaus kritisch und zeigt überlegtes politisches Bewusstsein, eine Position die in der gegenwärtigen Malerei eher selten ist.
Bemerkenswert ist nicht nur die Wahl des Motivs der Arbeit, sondern auch die maltechnische Art der Bearbeitung der Bildflächen. Reliefartige Farbmengen, heftige Pinselspuren, Kratzer lösen die Gegenständlichkeit des Dargestellten stark auf. Die Rasterpunkte des Bilddrucks, die Pixelauflösung werden in gestische Malerei überführt, ohne zu bloßer Abstraktion zu werden: Sobald man die Bilder aus der Distanz betrachtet, werden die Personen und die historischen Situationen erkennbar. (Text: Axel E. Heil).
„Wenn es Kunst ist, ist es nicht für alle; und wenn es für alle ist, ist es keine Kunst.“ (Arnold Schönberg)
Galerie der Stadt Tuttlingen
Rathausstraße 7
78532 Tuttlingen