
Bild oben: Kathrin Hubl: Luftiges Band, Holz Schnur, 300 x 200 x 70 cm, 2020
© Foto, Skulptur: Kathrin Hubl
Bild oben: Städtische Galerie Karlsruhe | Lotto-Museumspreis Baden-Württemberg 2025:
Hauptpreis für die Städtische Galerie Karlsruhe
Hinkelstein, der wöchentliche Newsletter des kunstportals baden-württemberg:
Jeden Sonntag frisch auf den Screen
Liebe Leserinnen und Leser,
„Das Unzerstörbare“ war der Titel des letzten Hinkelsteins (Nr. 51); unverkennbar ein direkter Bezug zu Franz Kafka, dem Künstler, dessen Werk ich am meisten verehre. Und mich jetzt wundere, dass ich ihn in einem ganzen Jahr voller Hinkelsteine ( Jawoll, wir feiern Jubiläum! ) noch gar nicht hier erwähnt habe. Dafür also jetzt.
Der Mensch kann nicht leben ohne ein dauerndes Vertrauen zu etwas Unzerstörbarem in sich, wobei sowohl das Unzerstörbare als auch das Vertrauen ihm dauernd verborgen bleiben können.
Franz Kafka.
Dazu gleich mehr, nicht aber, ohne vorher zumindest versucht zu haben, hier den (und, jubiläumsbedingt, gleich den Gesamt-) Zusammenhang herzustellen. Doch, das muss doch irgendwie gehen.
Zuerst, zum Geburstagsfest, natürlich etwas Musik, passend: wie immer feinfühlig und stilsicher ausgewählt:
aus dem Album „Monarchie und Alltag“ von Fehlfarben (Postpunk, 1982): Fehlfarben: [ Dear Rentner, remember: „Es liegt ein Grauschleier über der Stadt…“]: (Ein Jahr) Es geht voran.
Also: Das Gesamtkonzept .
Klarerweise erinnert ja der Hinkelstein an Asterix & Obelix, wobei letzterer ja einen Hinkelstein-Handel betreibt, wobei ich womöglich nicht der Einzige bin, der nicht die geringste Ahnung hat, wer wozu einen Hinkelstein bei Obelix kaufen sollte.
Dann steht, auch leicht durchschaubar, der Hinkelstein als Symbol für das kleine, uneinnehmbare gallische Dorf als der (zaubertrankgedopten) Bastion des Widerstands gegen das römische Imperium, das die ganze Welt (heute würden wir bescheidener formulieren: den ganzen Planeten) vereinnahmen will.
Vor diesem historischen Hintergrund erklären/interpretieren wir die heutige Welt (inspiriert auch von George Lucas‘ Star Wars und allem möglichen anderen Kram, der uns halt gerade einfällt); dabei interessieren uns mehrere Entwicklungsstränge / Themen:
Entwicklung unserer Gesellschaft – Internet, Mediengesellschaft, Social Media, Kulturelle Verdummung etc.
Entwicklung unserer Gesellschaft – Politik, Autoritäre Systeme, Totalitarismus, Trumpismus
All dies unter besonderer Berücksichtigung der Kunst, die ja eigentlich im Mittelpunkt unseres kunstportal-bw-Newsletters stehen sollte, was sie dann – trotz all der (vermeintlichen) Abschweifungen tatsächlich auch tut.
Und, yipyeyee!, schon haben wir den Zusammenhang entdeckt!: Denn die Kunst erscheint uns wiederum als uneinnehmbare Festung
a) gegenüber der allgemeinen kulturellen Verdummung, die unter dem Label „Social Media“ historsch neue Dimensionen erreicht, die noch nie zuvor ein Mensch erlitten hat
b) gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung, die immer mehr via autoritäre Systeme in Richtung Totalitarismus voranschreitet.
Der Versuch, all diese Elemente zu verbinden, führt uns auf abschweifende Pfade, auf denen etwa die Seele (in Gefahr und daher in unseren Blick) geriet. Und nun zuletzt das Unzerstörbare bei Franz Kafka:
Vielleicht sind ja unsere Seele und das Unzerstörbare miteinander verbunden; sind vielleicht gar identisch?
Im letzten Hinkelstein (Nr. 51) habe ich ja zugegeben, dass ich nicht fähig zu sein glaube, die Hoffnung aufzugeben. Da mir Unfähigkeit aber meist peinlich ist, habe ich versucht, mich dialektisch darauf herauszureden, dass tatsächlich nicht wir die Hoffnung aufgeben (weil kein Mensch dies entscheiden kann), sondern dass stattdessen die Hoffnung uns aufgeben könnte.
Was dann aber auch nicht so einfach geht:
Das Unzerstörbare ist eines; jeder einzelne Mensch ist es und gleichzeitig ist es allen gemeinsam, daher die beispiellos untrennbare Verbindung der Menschen.
Quelle: Kafka, Die Zürauer Aphorismen, entstanden 1917-1918, von Max Brod unter dem Titel „Betrachtungen über Sünde, Hoffnung, Leid und den wahren Weg“ veröffentlicht 1931
Ab kommender Woche wollen wir uns dann wieder ganz alltäglichen Themen zuwenden:
– wie Trump und die Übermächtigen Kunst und Kultur in ihrer Gleichschaltungs-Strategie ins Visier nehmen.
Da Kunst sicher weiterhin nicht gleichschaltet werden kann, empfehlen wir besten Gewissens wie immer unsere guten Nachrichten aus der Kunst am 17. August 2025:
Neu am 17. August 2025: | Künstler | 07.09. – 05.10.2025 | Kathrin Hubl | Kunstverein Coburg | Vernissage: Sa, 06.09.2025; 16 Uhr: | Wunderkammer – Bilder, Objekte, Kuriositäten
Neu am 17. August 2025: | Museum Art.Plus Donaueschingen | 14.06. – 04.10.2026 | Günter Wagner
Neu am 17. August 2025: | Kunsthalle Tübingen | Di, 05.09.2025; 16 – 17:30 Uhr | Führung und Gespräch mit Kunstvermittlerin Gabi Eisensteck-Heller | Let’s talk about … Visionäre Wohnwelten
Neu am 17. August 2025: | GEDOK Karlsruhe | 03. – 31.08.2025 | Ausstellung der Werke im GEDOK Künstlerinnenforum, Markgrafenstr. 14, 76131 Karlsruhe | 03. – 31.08.2025 | „Asymmetrie“, „Umbrüche und Übergänge“ | Finissage: Sonntag, 31.08.2025,14 – 16 Uhr ; Künstlerinnen sind anwesend.
Neu am 17 August 2025: | Newsletter Hinkelstein: | Sonntag früh frisch auf den Screen: | Hinkelstein 52 am 17.08.2025 | Hinkelstein 52 | 17.08.2025 | S geht voran – (ein Jahr) Hinkelstein