Gerlinde Fertig im Internet: | Website: | www.gerlindefertig.de
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“Gerlinde Fertig ist Bildhauerin und jener neuen Generation von Künstlerinnen zuzurechnen, die in den 70er Jahren begannen, emanzipiert, zielgerichtet und phantasievoll eine starke, eigene Position als Frau in der Kunst zu vertreten.“

schreibt Prof. Dr. Erika Rödiger-Diruf über Gerlinde Fertig. Mit dieser quasi “historischen“ Zuordnung der früheren Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe beginne ich, um überhaupt einen Anfang zu finden.
Umfassend, unfassbar eigentlich erscheint mir das Oeuvre dieser vielseitigen Künstlerin, die ich seit bestimmt zehn Jahren kenne und die mich – und vielleicht auch sich selbst – immer wieder überrascht mit ganz neuen Arbeiten und neuen Formen – die ich doch immer auch sofort als Gerlinde-Fertig-Arbeiten erkennen würde, wenn irgend jemand anders sie mir zeigen würde.
“Das war’s, das war der erste Schritt: jetzt wissen wir, was wir suchen: den gemeinsamen Nenner, den Kern, den roten Faden in diesem großen Schaffen.

“Still haven’t found what I’m looking for” ist ein schöner Titel von U2- genial in seiner Doppeldeutigkeit: wir haben noch nicht gefunden, oder: wir wissen noch nicht, was wir suchen.
Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Fotografie, Collagen – begonnen hat die Arbeit, die ich selbst von ihr kenne, mit der Abschlußarbeit ihres Studium an der HFG – Pforzheim 1974- 1979 – einer umfangreichen zeichnerischen Studie über Franz Kafka, dessen Arbeit ich liebe.
“Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch, zu sterben“ schrieb Kafka mal in seinen Tagebüchern.
Dieses Wissen, besser: dieses Empfinden verbindet sich für mich auch mit den Arbeiten von Gerlinde Fertig. Genauso weiß die Künstlerin, dass dem Beginn der ersten Erkenntnis oft noch richtig viel Leben folgt.
“Wieder fällt mir ein Kafka-Zitat ein, welches dies nahezu vollständig erklärt:
“Wege entstehen dadurch, daß man sie geht.“

Ich möchte dieser tiefgehenden Kunst von Gerlinde Fertig nicht mit Worten zu nahe zu kommen; es wäre bestenfalls hilflos und schlimmstenfalls könnte es der Kunst schaden, sie herunterziehen auf eine Ebene, über die sie sich längst erhoben hat.
Wenn Sprache dem nahe kommen kann, dann nur die kunstvolle Sprache, die Lyrik und so bleiben wir bei Franz Kafka:
Gerlinde Fertigs Arbeit begeistert durch ihren inhaltlichen Reichtum, diese Kunst ist für mich große Dichtung und Dichtung wiederum definiert Kafka so:
Dichtung ist immer nur eine
Expedition nach der Wahrheit
Jürgen Linde im August 2008