Metadimensional – über Gina Plunder

Gina Plunder im Internet | Website: | www.ginaplunder.com
E-Mail: ginaplunder@web.de
Telefon 07222 35622 _ mobil 0177 4623194

Palazzo; Lackstift Zeichnung auf Acrylglas auf Spiegelfolie 100 x 80
© Gina Plunder, VG Bildkunst Bonn 2020

Grenzbereiche – immer wieder Thema der Kunst und immer wieder haben wir auch hier – in unseren KünstlerInnenporträts – diese Grenzen und Übergänge untersucht: etwa die Übergänge der Bildenden Kunst zur Musik oder Poesie.Auch die Zusammenhänge zwischen Bildender Kunst und Wissenschaft haben sich als hochinteressant erwiesen.

Die Arbeit von Gina Plunder beschäftigt mich derzeit intensiv, weil hier ein nicht neuer, aber sehr wichtiger Übergang innerhalb der Bildenden Kunst ganz neu thematisiert wird: der Übergang zwischen Zeichnung und Malerei. Scheinbar spielerisch läßt die Künstlerin hier Elemente aus Mathematik und Geometrie miteinfließen, auch Aspekte der Comic-Kunst finden wir in den aktuellen Werken von Gina Plunder.

Die in Rastatt lebende Künstlerin schafft eine ganz besondere Spannung zwischen malerischen und zeichnerischen Elementen, die ich mir so zu erklären versuche:

“Jupiter“ | Acryl auf Leinwand, 112 x 132
© Gina Plunder, VG Bildkunst Bonn 2020

Die Künstlerin liest die Zeichnung als Struktur, deren Elemente spielerisch wiederholt werden – etwa als Flächen, die sie entlang imaginärer Fluchtlinier positioniert. So entstehen dreidimensionale Effekte, die eher geometrisch wirken als gegenständlich.

Zu dieser ganz eigenständigen Position lassen wir die Künstlerin selbst zu Wort kommen:

Gina Plunder über ihre Arbeit:

In einer Choreographie aus Linien, Flächen und Verwerfungen werden auch figurative Zeichnungen von architektonischen Silhouetten, oder realistische, klassische Zeichnungen von Frauengestalten eingewebt. Wobei der
durchscheinende Untergrund den Gebilden die realistische Darstellungsweise stark zurücknimmt. Sie wirken dadurch verfremdet.

“Over Water“ | Avryl auf Leinwand, 122 x 155
© Gina Plunder, VG Bildkunst Bonn 2020

Hier eröffnet sich ein Schichtenraum, ein illusionistischer Tiefenraum. Es ergeben sich schattenhafte Arkaden und schwebende Bahnen die aus Glas zu sein scheinen, aber nicht wirklich begehbar sind. Schattenhafte Räume öffnen sich in anderen Räumen. Die Illusion entsteht, dass sie sich auflösen, um aus dem Nichts wieder zu entstehen.

Und im laufenden Jahr hat die in Rumänien geborene Künstlerin mehr als genug zu tun:

Gina Plunder präsentierte Ihre Werke auf der Weltausstellung Expo 2008 in Saragossa und ab 18. Oktober 2008 bei MAQUET in Rastatt.
Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technik ausgewählt, präsentierte die Künstlerin Gina Plunder in diesem Sommer ihre Bilder im Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung Expo 2008 im spanischen Saragossa.
Zum Thema Wasser, dem Motto der Weltausstellung Expo 2008, sind auch die großformatigen Bilder in Acryl/Farbspray auf Leinwand, für die Ausstellung in der VIP-Lounge des Deutschen Pavillons ausgesucht worden.
Einige dieser Arbeiten werden auch in der Surgical Academy Gallery von MAQUET in Rastatt gezeigt:

“Nachtschwärmer“ | Acryl auf Leinwand, 90 x 155
© Gina Plunder, VG Bildkunst Bonn 2020
“Raum grau“ | Lackstift Zeichnung auf Acrylglas auf Spiegelfolie 100 x 80
© Gina Plunder, VG Bildkunst Bonn 2020

Unter dem Titel „Architektur und Mensch“ zeigt Gina Plunder Malerei und Zeichnung in der Surgical Academy Gallery von MAQUET in Rastatt von 18. Oktober 2008 – 20. Februar 2009.

Vernissage am Samstag, den 18. Oktober 2008, um 17 Uhr in der Surgical Academy Gallery von MAQUET, Eingang “Zur Leopoldfeste”, 76437 Rastatt
Die Einführungsrede hält Prof. Dr. Helge Bathelt, Präsident der Europäischen Kulturgemeinschaft e.V.
Geöffnet vom 18. Oktober 2008 bis zum 20. Februar 2009, Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr u. n. V.

Mit dem Stichwort “Grenzbereiche” haben wir diesen Beitrag begonnen; es ging um Grenzen und Übergänge zwischen Malerei und Zeichnung. Inzwischen denke ich, daß Gina Plunder noch radikalere Fragen stellt – nach den Grenzen und Übergängen zwischen den Dimensionen selbst. Insofern arbeitet Gina Plunder – metadimensional.
Jürgen Linde im September 2008