Städtische Galerie Böblingen im kunstportal-bw
Sie war vielversprechend angelaufen und trotz Corona-Auszeit und monatelanger Schließung des Museums Zehntscheuer besucherstark: die Sonderausstellung zu 100 Jahren Frauenkunststudium „Netzwerkerinnen der Moderne“. Im Nachgang kann sich die Städtische Galerie nun über einen großen zusätzlichen Erfolg freuen: Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg kaufte ein Werk der Malerin Anna Huxel aus der Ausstellung an. Eine hochkarätige Jury hatte den zum Ausstellungsende am 20. September 2020 eingereichten Antrag positiv beschieden. Den Rahmen bildet ein für nichtstaatliche Museen zur Unterstützung von Bildenden Künstlerinnen und Künstler initiiertes Programm.
Dies kommt einer vorbildhaften Win-Win-Situation gleich und ist gerade in den gegenwärtigen Corona-Zeiten ein zuversichtliches Zeichen für die Zukunft vieler Kunstschaffender: Denn der gesamte Erlös kommt direkt der Künstlerin zugute. Und die Städtische Galerie wird in ihrer Funktion als Ausstellungshaus das Gemälde in ihre permanente Schau integrieren. So wird zudem das Lagern in einem Magazin umgangen und eine Präsentation garantiert.
Staatssekretärin Petra Olschowski wandte sich in einem Schreiben an die Galerie-Leiterin Corinna Steimel: „Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass die Jury den Erwerb des Werks befürwortet hat. Das Ministerium wird dieser Empfehlung gerne folgen“.
Das großformatige Gemälde „Google Earth“ entstand im Jahr 2016 und stellt in ausdrucksstarker figurativer Bildsprache einen zeittypischen Kommentar zum digitalen Zeitalter dar. Die Malerin Anna Huxel war eine Schülerin der bekannten Klasse von Professorin Cordula Güdemann an der Stuttgarter Kunstakademie.
Zukünftig wird das imposante Werk mit den Maßen 2,00 auf 2,40 Meter als bereits dritte Dauerleihgabe des Landes Baden-Württemberg in der Galerie ausgestellt. Die beiden weiteren Leihgaben des Landes sind Werke der Klassischen Moderne, nämlich der seit Eröffnung der Galerie 1987 in den Räumen der Dauerausstellung fest installierte Mehrflügelaltar von Wilhelm Geyer sowie das vor zwei Jahren in die ständige Ausstellung aufgenommene Porträt „Theodor Heuss“, gemalt von Fritz Steisslinger.
Die Werke können hoffentlich bald nach Wiedereröffnung der Galerie im Museum Zehntscheuer von den Besucherinnen und Besuchern im Original gesichtet werden.