Attacke der Retroavantgarde: Kunststudierende als KomplizInnen des Kunstmarktes

Mimi Kohler, Christian Jankowski und die Klasse Jankowski | 19. – 22.06.2025 | Art Basel

Neel Becker, Alma Breinbauer, Marie David, Patsaa Dobroschke, Lisa M. Dorfschmid, Sepideh Elmi, Mike Goedicke, Susi Hinz, Leon Hofmann, Pat Homse, Christian Jankowski, Jonathan Joosten, Mimi Kohler, Eilonwy Krieg, Nick Liebig, Georg Maske, Jakob Mödlinger, Moksha Richards, Anna Rotaenko, René Rusovat, Philipp Schaugg, Miriam Schubach, Eleni Sismanidou, Lina Teufel, TZUSOO, Boshuan Zhang.

Während der wichtigsten Kunstmesse, wenn SammerInnen aus der ganzen Welt durch die Stadt Basel schwirren und die Schwergewichte unter den Galerien in den Messehallen dabei sind, Höchstumsätze zu erzielen, präsentiert die Broken Gallery gemeinsam mit ihren Basler FreundInnen Arbeiten, die sie an den Akademien noch fern vom Markt produziert haben: Auf einem mobilen Messestand unter freiem Himmel, an wechselnden Orten. Die Koje sieht genau so aus, wie ein handelsüblicher Messestand auf der Art Basel, ein kleiner White Cube. Es wird
in enger Taktung Präsentationen verschiedener KünstlerInnen geben: Malerei, Performance, Skulptur, Screening. Als Vermittlungskonzept dient das motivierte Verkaufsgespräch.

Attacke der Retroavantgarde ist Statement, pseudoradikale Ansage und Verkaufsslogan zugleich. Der Messestand selbst ist eine skulpturale Setzung, die die Kunst an die frische Luft befördert und sie dem Tageslicht aussetzt. Der Messestand kann als Symbol der Abgrenzung und der Teilhabe gelesen werde. Der Stand verkörpert ein Gegenmodell zur klimatisierten, kontrollierten und exklusiven Luft der Messehallen. Die Intervention ist eine Geste, die das Spannungsfeld zwischen Avantgarde und Kommerz auslotet. Sie fordert auf subtile, aber nachdrückliche Weise dazu auf, über den Kunstmarkt nachzudenken – und über die Rolle, die KünstlerInnen darin spielen und spielen könnten.