Sehen sie uns?

Digiloglounge N°2

ZKM Karlsruhe | 29.06. – 28.08.2022 | Digiloglounge, Lichthof 9, Erdgeschoss
Kosten: Museumseintritt

Wir wissen wenig darüber, welche Informationen unsere digitalen Geräte über uns sammeln. Und wir wissen noch weniger darüber, was die Anbieter der digitalen Dienste mit diesen Daten machen. Die zweite Ausgabe der »Digiloglounge« erkundet unter dem Titel »Sehen sie uns?« wie digitale Geräte und Dienste sich ein Bild von uns und unserer Umgebung machen und welche Handlungsoptionen sich im Zusammenhang mit diesen Technologien eröffnen.

© Bernd Lintermann, Florian Hertweck, © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Wie können wir die Vorteile personalisierter digitaler Dienste nutzen und gleichzeitig unsere Privatheit schützen? Was müssen wir über die unterschiedlichen Formen der automatisierten Erfassung unseres Verhaltens – des „Trackings“ –  wissen, um fundierte Entscheidungen, über die Nutzung digitaler Geräte und Dienste treffen zu können? Da ein Großteil unserer Kommunikation und Arbeit ohne Smartphones und Computer nicht mehr möglich ist, gewinnen diese Fragen an Dringlichkeit.

Die »Digiloglounge« ist das Ausstellungsformat des interdisziplinären Forschungsprojektes »digilog@bw« (Gesellschaft im digitalen Wandel – Digitalisierung im Dialog), das wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven verbindet.

Zwei Installationen, die am KIT | Institut für Wirtschaftsinformatik und Marketing (IISM) und dem KIT | Institut für Telematik (TM) entwickelt wurden, bieten den Besucher:innen die Möglichkeit, Eye-Tracking-Anwendungen zu testen und damit zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen. Die in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke thematisieren die Tatsache, dass die meisten digitalen Dienste, die unser Leben einfacher machen – vom Entsperren des Smartphones durch Gesichtserkennung bis zum Haushaltsroboter – darauf angewiesen sind, uns zu beobachten und ein Modell unseres Verhaltens und unserer Umgebung zu erstellen. Wie sehen uns diese Maschinen? Auf welchen Vorannahmen basieren die Modelle, die sie erstellen?

»TrustAI« (2020) von Bernd Lintermann und Florian Hertweck erlaubt den Besucher:innen, durch ein Gespräch mit einer KI eine persönliche Antwort auf die Frage zu finden, ob wir künstlicher Intelligenz vertrauen können. »HOMESCHOOL« (2019) von Simone C. Niquille / Technoflesh, ein Film über Haushaltsroboter wirft Fragen zu Kategorien und die kulturelle Voreingenommenheit auf, die in unsere digitalen häuslichen Umgebungen einfließen. Katja Trinkwalder und Pia-Marie Stute machen mit »Accessories for the Paranoid« (2019) einen Vorschlag, wie wir unsere digitalen Identitäten bei der Nutzung digitaler Geräte verschleiern könnten.