Hinkelstein 24 | 02.02.2025: Erinnerungen an die Zukunft I.

I. Was kommt nach den „Social Media?“

Endlich wieder ein wirklich neues Thema im Hinkelstein (?). Jein.
Erinnerungen an die Zukunft?
Vorab: das gleichnamige, 1970 erschienene Buch von Erich von Däniken ist hier nicht unser Thema: darin geht es ja um „Begegnungen der dritten Art“, jedoch leider nicht so, wie in dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg, sondern eher auf einem Niveau, das wir heute wohl einer der Filter-Bubbles (oder der Verschwörungstheorien) zuordnen würden.

OK; wir wissen von Mark Twain: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“.
aber wir haben uns gesagt; „Schiess drauf?“ (Christopher Lloyd als Dr. Emmett Brown in Zurück in die Zukunft (1) angesichts einer Entscheidung, mit der er riskierte, das „komplette Raum-Zeit-Kontinuum“ unserer Welt zu zerbröseln.)

Stattdessen wollen wir uns, durchaus nicht ohne aktuellen Anlass, einem anderen Thema annähern – der Zukunft des Internet. Was kommt nach den Social Media?
Mit dieser provakativen Formulierung will ich natürlich Ihre Aufmerksamkeit gewinnen: Klarerweise ist die Ära der „Social Media“ noch(?) nicht vorbei, vielleicht wird sie auch nie enden, doch häufen sich die Anzeichen dafür, dass diese Entwicklungsphase (manche nennen es das Web 3.0) des Mediums Internet ihren Zenit überschritten hat:

Lange schon habe ich den Eindruck, dass sich immer mehr Menschen – genervt, gelangweilt, belästigt – abwenden von dieser überkommerzialisierten Welt, in der uns der Bildschirm mit – immer besser personalisiert „ausgesteuerter“ Werbung zugemüllt wird; wo manchmal sogar lauttönende Werbevideos uns ablenken/abhalten von dem , was wir eigentlich gerade machen wollten – kaum auszuhalten ist dies oft.

Zugegeben: wenn ich selbst diese Unkultur ablehne und vielleicht deshalb deren Ende prophezeit hatte, so war dies womöglich, zumindest teilweise, eine Projektion: mein eigenes Wunschdenken. Inzwischen aber sehen wir immer mehr Fakten, die dokumentieren/bestätigen, dass sich die „Social Media – keineswegs freiwillig natürlich, sondern aufgrund wachsender Ausstiegszahlen – auf dem Rückzug befinden: die Süddeutsche Zeitung (vielleicht auch nicht frei von Wunschdenken?) spricht von Facebook und Instagram schon heute in der Vergangenheitsform:
Facebook und Instagram, das waren  peinliche Fotomarkierungen, etwas zu intime Einblicke in andere Leben, vor allem aber die schöne Utopie, mit der halben Welt befreundet sein zu können. Das könnte nun zu Ende gehen. (SZ am 20.01.2025; Panorama; Seite 9: „Wann hört der Spaß auf?“)

Von Elon Masks X („ehemals Twitter“ schreiben noch immer viele dazu, weil X ja – nicht nur mathematisch betrachtet – eine Unbekannte ist) liest man, dass es, seit Musk „First Vice-Präsident“ wurde, bereits Millionen Austritte ( oder besser „Rückzüge“?) auf X zu verzeichnen sind – und viele „Prominente“ verkünden ihren Rückzug lautstark – als Protest.

Zuletzt – in den drei Hinkelstein Ausgaben 21 – 23 ging es ja um Das Thema „Wahrnehmung“ und um die Wahrnehmungsblasen in der politischen und in in der Internetwelt.
Zuvor hatten wir uns, abgesehen von meinem persönlichen Thema Altwerden immer wieder befasst mit der Entwicklung unserer Medienwirklichkeit allgemein und der Kunst in der digitalen Welt insbesondere.

Jetzt mal ganz nüchtern, ohne Wunschdenken: Ich gehe davon aus, dass die „Social Media“ weiter existieren werden, dass sie neue Wege finden, und dass sie in veränderten Formaten durchaus auch neue Attraktivität gewinnen können. Auch wenn mir Mark Zuckerbergs aktuelle Strategie, auf die Qualitätskontrolle der Inhalte (durch externe Gremien/Experten) zu verzichten, damit also dem verschwörungstheoretischen Schwachsinn noch mehr Freiraum zu geben, dazu kaum geeignet erscheint: strategisch ähnlich flexibel wie Donald Trump, kann Zuckerberg sich aber schon heute Abend zur strategischen Radikal-Umkehr entscheiden – schließlich leben wir ja – trotz der Medienoligarchen! – noch in einem freien Land – oder? Gerade versuch(t)en die USA, das (der Spionage verdächtigte) chinesische TikTok per Gesetz zu zwingen, ihren amerikanischen Geschäftsbereich zu verkaufen. TikTok kam dem (durch eigenes „Abschalten“) zuvor, um nun auf einen Exekutivbeschluss des Präsidenten zu hoffen, der ihnen Aufschub gewährt …
Mehrfach schon haben Staaten bestimmte Dienste „einfach abgeschaltet“ – zusammengefasst: die Lage ist unübersichtlich und die Zukunft ist naturgemäß schwer vorherzusehen, doch mit dem wachsenden Einfluß der Social Media auf die politische Willensbildung werden zweifellos auch die staatlichen Regulierungen und Verbote nicht seltener werden.

Zum Thema Altwerden war eine meiner Randbemerkungen, dass dabei der Eindruck wächst, alles irgendwie schon mal gesehen, alles schon einmal erlebt zu haben.
Wahrscheinlich ein Irrglaube, doch wer weiß? Angesichts einer Vergangenheit (etwa Deutschland als reiches und hochinnovatives Industrieland), die nicht wiederkehren wird, könnte (ich glaube, dass Wunschdenken ein legitimes Grundrecht des Altwerdenden ist – denn bekanntlich „war ja früher alles besser „) im Internet eine Renaissance bevorstehen könnte: die Rückkehr des freien Internet.
Für die jüngeren Leserinnen und Leser: das freie Internet war und ist der Ort im Internet, wo man alle Seiten besuchen, die Inhalte anschauen und lesen kann, ohne einen Account anzulegen, also ohne Username und Password zu brauchen und sogar, ohne sonstige persönliche Daten – ganz zu schweigen etwa von Daten zur Bankverbindung – angeben zu müssen. Doch, das gab es wirklich: Zu Beginn des WWW (dessen Beginn zu recht mit dem Start des Netscape-Browsers 1991 gleichgesetzt wird: erst dank dieses Browsers entstand das World Wide Web, mit dem jeder (nicht mehr nur Wissenschaftler und Militärs, die das Internet „erfunden hatten“) das Internet bedienen/ nutzen konnte: Neben dem allerersten Internet- Kunstportal unseres Planeten (das kunstportal baden-württemberg, online seit Mai 1996) zählt das Online-Lexikon Wikipedia zu den Veteranen, die seither irgendwie überlebt haben. Vor diesem Hintergrund erlauben wir uns, ein wenig Internetgeschichte aus Wikipedia zu zitieren:
Von Anfang 1995 bis Ende 1998 war Netscape der meistgenutzte Webbrowser der Welt. Microsoft konnte Netscape im Browserkrieg Ende der 1990er Jahre letztlich durch seinen Internet Explorer verdrängen, indem es die Marktmacht von Windows ausnutzte.

Ja, so war das damals. Und seitdem geht es nur noch um das Eine – ja, Sie ahnen es, es geht nur um das, worin Dagobert Duck so gerne badet:
ums Geld.

Lesen Sie am kommenden Sonntag im Hinkelstein 25 unsere auf gesundem Wunschdenken basierende Vision über die Rückkehr des freien Internet (vom Web4.0?):
Erinnerungen an die Zukunft – II: The Empire strikes back.

Jürgen Linde am 02.02.2025

Manchmal entsteht der Eindruck, dass es auch bei der Kunst nur ums Geld ginge; doch dieser Schein trügt. Hier geht es um mehr: um Kommunikation, um Transzendenz, um Resonanz, um so vieles mehr – zusammengefasst: um Alles, mindestens.

Deshalb nun die guten Nachrichten am Sonntag, dem 02. Februar 2025:

Bild oben: © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Heute ist für alle im Großraum Karlsruhe das Thema Nr. 1 natürlich der Tag der offenen Tür im Hallenbau:
ZKM Karlsruhe | 02. Februar 2025 |

Neu am 02. Februar | Künstler | Jürgen Knubben | 07. – 09.02.2025 |  Artefiera Bologna 2025
Neu am 02. Februar 2025: | Newsletter  Hinkelstein: | Sonntag früh frisch auf den Screen: | Hinkelstein 24 | 02.01.2025 | Erinnerungen an die Zukunft
Neu am 03. Februar 2025: | ZKM Karlsruhe | Sa, 22.02.2025; 16 – 17 Uhr; Medialounge | Lesung und Gespräch mit David Link: | Pandaemonium. Die Freiheit generativer Literatur
Neu am 02. Februar 2025: | Staatliche Kunsthalle Karlsruhe | 04.10.2025 – 15.03.2026 | Pierre Soulages: | Schwarze Materie
Neu am 02. Februar 2025: | Staatliche Kuns

Thema 1 am heutigen Sonntag ist (für alle im Großraum Karlsruhe und alle reiselustigen Kunstfreunde der Tag der offenen Tür im ZKM-Hallenbau
Hallenbau Karlsruhe | Tag der offenen Tür im Hallenbau 2025

Neu am 02. Februar | Künstler | Jürgen Knubben | 07. – 09.02.2025 |  Artefiera Bologna 2025
Neu am 02. Februar 2025: | Newsletter  Hinkelstein: | Sonntag früh frisch auf den Screen: | Hinkelstein 24 | 02.01.2025 | Erinnerungen an die Zukunft
Neu am 03. Februar 2025: | ZKM Karlsruhe | Sa, 22.02.2025; 16 – 17 Uhr; Medialounge | Lesung und Gespräch mit David Link: | Pandaemonium. Die Freiheit generativer Literatur
Neu am 02. Februar 2025: | Staatliche Kunsthalle Karlsruhe | 04.10.2025 – 15.03.2026 | Pierre Soulages: | Schwarze Materie
Neu am 02. Februar 2025: | Staatliche Kunsthalle Karlsruhe | 04.10.2025 – 15.03.2026 | Aus der Forschung zur Herkunft der Kunstwerke | Spurensuche

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Von Elon Masks X (ehemals Twitter schreiben noch immer alle dazu, weil X ja – mathematisch betrachtet – eine Unbekannte ist hört man, dass es, seit Mask (sagen wir) „First Vice-Präsident“ wurde, bereits Millionen Austritte ( oder besser „Rückzüge“?) gibt (und viele Prominente“ verkün

deten ihren Rückzug lautstark – als Protest.

Zuletzt- in den drei Hinkelstein Ausgaben 21 – 23 hatten wir uns ja befasst mit dem Phänomen der Wahrnehmung – und Wahrnehmungsblasen in der politischen und in in der Internetwelt; dieses hatten wir vorerst abgeschlossen.
Zuvor hatten wir uns (abgesehen von meinem persönlichen Thema – dem Altwerden – immer wieder befasst mit der Entwicklung unserer Medienwirklichkeit allgemein und der Kunst in der zunehmend digitalen Welt insbesondere.

Jetzt mal ganz nüchtern, ohne Wunschdenken ich gehe davon aus, dass die „Social Media“ weiter existieren werden, dass sie Wege finden, und dass sie in veränderten Formaten durchaus auch neue Attraktivität gewinnen können. Auch wenn mir Mark Zuckerbergs aktuelle Strategie, auf die Qualitätskontrolle der Inhalte auch durch externe Gremien/Experten zu verzichten, damit also dem verschwörungstheoretischen Schwachsinn mehr Freiraum zu geben, dazu kaum geeignet erscheint: strategisch ähnlich flexibel wie Donald Trump, kann Zuckerberg sich schon heute Abend zur strategischen Radikal-Umkehr entscheiden – schließlich leben wir ja (trotz der Medienoligarchen!) noch in einem freien Land -oder: gerade versuch(t)en die USA, das (der Spionage verdächtigte) chinesische TikTok per Gesetz zu zwingen, ihren amerikanischen Geschäftsbereich zu verkaufen. TikTok kam dem zuvor, um nun auf einen Exekutivbeschluss des Präsidenten zu hoffen, der ihnen Aufschub gewährt …
Mehrfach schon haben Staaten bestimmte Dienste „einfach abgeschaltet“ – zusammengefasst: die Lage ist unübersichtlich und die Zukunft ist naturgemäß schwer vorherzusehen; wir wissen ja von Mark Twain: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“.

Im Rahmen meiner oben erwähnten Ausführungen zum Thema Altwerden schrieb ich auch, dass ein Element des Altwerdens der Eindruck ist, alles irgendwie schon mal gesehen, alles schon einmal erlebt zu haben.
Wahrscheinlich ein Irrglaube, doch wer weiß? Angesichts einer Vergangenheit (etwa

Deutschland als reiches und hochinnovatives Industrieland), die nicht wiederkehren wird, könnte (ich glaube, dass Wunschdenken ein legitimes Grundrecht des Altwerdenden ist – denn bekanntlich

dass aktuell die Social Media – keineswegs freiwillig natürlich, sondern aufgrund wachsender Ausstiegszahlen – sich auf dem Rückzug befinden: die Süddeutsche Zeitung spricht von Facebook und Instagram schon heute in der Vergangenheitsform:

Von Elon Masks X (ehemals Twitter schreiben noch immer alle dazu, weil X ja – mathematisch betrachtet – eine Unbekannte ist hört man, dass es, seit Mask First Vize-Präsident wurde, bereits Millionen Austritte ( oder besser „Rückzüge“?) gibt (und viele Prominente“ verkündeten ihren Rückzug lautstark – als Protest.

Zuletzt- in den drei Hinkelstein Ausgaben 21 – 23 hatten wir uns ja befasst mit dem Phänomen der Wahrnehmung – und Wahrnehmungsblasen in der politischen und in in der Internetwelt; dieses hatten wir vorerst abgeschlossen.
Zuvor hatten wir uns (abgesehen von meinem persönlichen Thema – dem Altwerden – immer wieder befasst mit der Entwicklung unserer Medienwirklichkeit allgemein und der Kunst in der zunehmend digitalen Welt insbesondere.

Auf diese Thema kommen wir nun doch wieder zurück, wie oben gesagt, unter neuem Blickwinkel. Wieder einmal laufen viele inhaltlich Fäden zusammen: es gilt, lose Enden aufzugreifen, um unsere Weltbetrachtung weiter zu entwickeln: Unser Hinkelstein 22 endete so:
Choose Your Filter! – Browser Art seit den Anfängen des World Wide Web ist der Titel einer Ausstellung im ZKM, die am Anfang Februar beginnen wird.
Im Sinne des Titels dieser eher rückblickend ansetzenden Ausstellung sollten wir Kunstfreunde vielleicht darüber nachdenken, einen eigenen Filter zu basteln:

Heute sage ich: Ja, wir sollten – nachdenken sowieso, das schadet nur selten, aber auch einen eigenen Filter basteln – oder noch besser und zu Ende gedacht – einen eigenen ART-Browser. Ein Browser, den alle, die kreativ arbeiten (und die kreativer arbeiten wollen) einsetzen können als Alternative zu Microsoft Edge, Google-Chrome, Firefox oder Safari.
Aktueller Anlass, dies zu Ende zu denken ist, dass aktuell die Social Media – keineswegs freiwillig natürlich, sondern aufgrund wachsender Ausstiegszahlen – sich auf dem Rückzug befinden: die Süddeutsche Zeitung spricht von Facebook und Instagram schon heute in der Vergangenheitsform:

Von Elon Masks X (ehemals Twitter schreiben noch immer alle dazu, weil X ja – mathematisch betrachtet – eine Unbekannte ist hört man, dass es, seit Mask First Vize-Präsident wurde, bereits Millionen Austritte ( oder besser „Rückzüge“?) gibt (und viele Prominente“ verkündeten ihren Rückzug lautstark – als Protest.
Im Internet – still overhyped and underestimated – wachsen der Raum und der Bedarf für einen Art-Browser.
Diesen zu realisieren ist natürlich keine Bastelarbeit, die jemand im stillen Kämmerlein oder, wenn es warm genug ist, in einer silicon-valley-like-Garage durchführen könnte. Es braucht schon engagierte und idealerweise kunstbegeisterte Experten – Programmierer und Webdesigner.

die guten Nachrichten im kunstportal-baden-württemberg:

Neu am 26. Januar 2025: | ZKM Karlsruhe | Do; 13.02.2025; 19 Uhr | Wie Tech-Oligarchen unsere Wahlen beeinflussen: | Auslaufmodell Demokratie?!
Neu am 26. Januar 2025 | Künstler | 21.03. – 07.04.2025 | Sandro Vadim und Jürgen Heinz | Kunstverein Worms | Hereinspaziert – Räume aus Farbe und Stahl
Neu am 26. Januar 2024: | Staatsgalerie Stuttgart | 11.04.2025 – 11.01.2026: | The Sprayed Dear | Katharina Grosse
Neu am 26. Januar 2025: | Newsletter  Hinkelstein: | Sonntag früh frisch auf den Screen: | Hinkelstein 23, | 26.01.2025: Nachdenken über Wahrnehmung III